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Dresden schafft neue Anwohner-Parkzonen

Innerhalb des 26-er Rings werden bald flächendeckend Parkgebühren erhoben. Das soll mehr Geld in die Stadtkasse bringen.

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Von Denni Klein

Die Stadt will zahlreiche neue Parkzonen für Anwohner schaffen und damit auch mehr Geld in die Kasse bringen. „Überall wo das wertvolle Gut ‚Parkplatz‘ knapp ist, wollen wir die Situation im Sinne der Anwohner in den kommenden Jahren entschärfen“, sagt der Leiter der Hauptabteilung Mobilität, Gerhard Ritscher. Das betreffe alle Gebiete, in denen Anwohner mit Fremdparkern um Stellplätze konkurrieren.

Vor allem im Zentrum werden Stellplätze bald fast überall Geld kosten. Bis 2010 sollen bis zu zehn weitere Bewohnerparkzonen ausgewiesen werden. Der Parkausweis dafür kostet für ein Jahr 30 Euro, für zwei Jahre 50 Euro. „Unser Ziel ist es, tagsüber die Hälfte und nachts drei Viertel der Parkplätze für Anwohner zu reservieren.“ Eine Parkplatz-Garantie bekommen sie aber nicht. „Aber eine wesentlich größere Chance als bisher, einen Stellplatz zu finden“, sagt Ritscher.

Auf den restlichen ausgewiesenen Plätzen dürfen Anwohner mit Parkausweis parken, doch diese stehen auch für andere Autofahrer gegen Parkschein zur Verfügung. Innerhalb des 26er Rings werden dann fast flächendeckend Parkgebühren erhoben. Bisher gibt es 14Bewohnerparkzonen, die bereits einen Großteil der Innenstadt auf Altstädter und Neustädter Seite abdecken. In diesem Bereich kommen nun weitere Zonen hinzu (siehe Kasten). Die Stadt will mit der Parkraumbewirtschaftung auch Geld einnehmen. „Aber die Kosten für Anwohner sind aus unserer Sicht zumutbar, obwohl es immer auch die geben wird, die uns Abzocke vorwerfen. Doch die meisten sind für die Regelung dankbar“, sagt Ritscher. Allerdings löse das nicht alle Sorgen. Die Stadt könne nur dort Parkplätze schaffen, wo ihr Grund und Boden gehört. So habe sich zum Beispiel in der Neustadt die Situation zwar verbessert, aber sei wegen fehlender Flächen sicher nicht optimal.

Gudrun Eckardt wohnt in Dresdens neuester Bewohnerparkzone Mathildenstraße/Seidnitzer Straße östlich vom Serumwerk. Seit November sind 409 Parkflächen ausgewiesen, davon 266 ausschließlich für Bewohner. Seit der Einführung habe sich die Situation deutlich verbessert. Vorher sei es besonders tagsüber oft extrem schwer gewesen, einen Parkplatz zu finden, sagt sie. Anwohner Meinhard Hemp kritisiert, dass die, die in dem Gebiet nur arbeiten, benachteiligt werden. In diesen Fällen seien auch Firmen gefordert, entgegnet der Mobilitäts-Chef. Außerdem gebe es als Alternative auch das Jobticket der Verkehrsbetriebe. Viel häufiger seien Besucher der Innenstadt zum Parken ins Wohngebiet ausgewichen, um Geld zu sparen. „Das lohnt sich nicht mehr.“ Wer mit dem Auto in die Stadt fahren will, finde genug Parkplätze. „Als gute Alternative gibt es auch noch Bus und Bahn.“

Parkzonen würden nur dort eingerichtet, wo es von Anwohnern gewünscht sei. So sei beispielsweise eine Zone in der Südvorstadt hinter dem Hauptbahnhof vom Ortsbeirat abgelehnt worden, berichtet Heiko Ziesch von der Hauptabteilung. In anderen Bereichen seien die Planungen erst auf Anwohnerwünsche hin aufgenommen worden. „Im Dresdner Osten prüfen wir derzeit mehrere Gebiete zwischen Güntz- und Fetscherstraße.“