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Dresden wird Teststadt für automatisiertes Fahren

Die Landeshauptstadt kann sich bis 2020 für Praxistest mit selbstfahrenden Autos rüsten.

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© dpa

Von Nora Miethke

Dresden. In wenigen Jahren sollen in Dresden selbstfahrende Autos an roten Ampeln halten, Parkplätze suchen und Staus umfahren dürfen. Das Bundesverkehrsministerium will diesen Feldversuch in der sächsischen Landeshauptstadt sowie in fünf anderen Großstädten bis zum Jahr 2020 mit 80 Millionen Euro fördern. Eine entsprechende Meldung in der Bild am Sonntag wurde nun bestätigt. Minister Alexander Dobrindt (CSU) hatte dort erklärt: „Automatisiertes Fahren soll nicht nur im Labor, sondern im Realverkehr entwickelt werden.“ Dafür müssen Straßen in Innenstädten mit Sensorik und neuer Mobilfunktechnologie ausgestattet werden.

Welche Straßen das in Dresden sein werden, steht nicht fest. „Wir haben einige Straßen im Auge und sind dazu mit der Stadt im Gespräch. Aber noch ist nichts entschieden“, sagt Cathleen Klötzing, Leiterin der Kompetenzstelle Intelligente Verkehrssysteme bei der Sächsischen Energieagentur (Saena). Sie koordiniert und bündelt im Auftrag der Landesregierung Projekte und Akteure rund um das Thema automatisierte Verkehrsflüsse.

Das Initialprojekt läuft schon – eine Innovationsplattform, auf der derzeit gemeinsam mit Unternehmen und Wissenschaftlern erarbeitet wird, welche Straßen und Kreuzungen in Dresden und im Umland mit welcher Technologie ausgestattet werden sollen. Für sechs konkrete Einzelprojekte werden gerade die Fördermittelanträge geschrieben, die bei der Sächsischen Aufbaubank eingereicht werden. Sie sollen noch dieses oder kommendes Jahr starten. Klötzing geht davon aus, dass dann etwa zwei bis drei Verkehrskorridore und einige Testfelder im nichtöffentlichen Raum ausgerüstet werden können. „Wie viel Geld zu welchen Bedingungen nun zusätzlich für weitere Projekte vom Bund zur Verfügung steht, wissen wir noch nicht“, sagt die Saena-Expertin. Das Bundesverkehrsministerium wurde offenbar von der Veröffentlichung der Förderpläne überrascht. Für das Programm gab es keine Ausschreibung. Den Zuschlag verdankt Dresden der kontinuierlichen Kontaktpflege des Saena-Netzwerkes mit dem Ministerium. Zu den Netzwerkpartnern gehören unter anderem die IAV GmbH, NXP, T-Systems Multimedia Solutions, die Mugler AG und die TU-Dresden.