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Dixie ohne Parade? Dresdner Festival muss sparen

Beim Dresdner Dixieland-Festival im Mai gibt es weniger öffentliche Veranstaltungen. Wie es um die Parade und die Jazzmeile steht, ist noch unklar.

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Ab dem 12. Mai lockt das Dixieland-Festival wieder Fans aus aller Welt nach Dresden.
Ab dem 12. Mai lockt das Dixieland-Festival wieder Fans aus aller Welt nach Dresden. © Robert Michael (Archiv)

Von Sophie Handl

Eigentlich ist das Dixieland-Festival eines der Dresdner Jazz-Highlights des Jahres. Für die 2024er-Ausgabe war die Planung allerdings von finanziellen Nöten und Komplikationen mit den Behörden geprägt. Trotzdem beginnt am 12. Mai das siebentägige Festival mit 250 Stunden Live-Musik. Auf Bühnen in und um die Landeshauptstadt spielen dieses Jahr 38 Bands und Solisten, zwölf davon aus Dresden. Allerdings gibt es Einbußen: „Wir sehen uns gezwungen, das Angebot zu kürzen. Nicht an der Qualität, aber an den Gratis-Veranstaltungen“, sagt Steffen Kiefer, Produktionsleiter des Festivals.

Die Freude über die zusätzlichen 40.000 Euro vom Amt für Wirtschaftsförderung, die die Jazz-Meile retten sollten, war nur von kurzer Dauer. Das Geld, das eigentlich für das Aufstocken der Jazz-Meile an der Prager Straße gedacht war, muss auch die Bespielung des Frühjahrsmarktes mitfinanzieren.

Ob die große Dixie-Parade auch in diesem Jahr stattfinden kann, steht noch in den Sternen.
Ob die große Dixie-Parade auch in diesem Jahr stattfinden kann, steht noch in den Sternen. © Symbolfoto/Archiv/dpa/Sebastian Kahnert

„Das Geld dafür hätte eigentlich von einer anderen Stelle kommen sollen. Für die Prager Straße bleibt uns also weniger als die Hälfte der Förderung“, so Kiefer. Dass die finanziellen Schwierigkeiten auch Auswirkungen auf das Dixieland-Festival 2025 haben wird, steht schon jetzt fest. Weitere Einsparungen sind durch das fünfstellige Finanz-Minus notwendig. Von vornherein werden deshalb keine öffentlichen Veranstaltungen in die Planung einbezogen. Nur Veranstaltungen, die durch Tickets finanziert werden, sind aktuell angedacht.

Ein weiterer Faktor, der die Veranstalter belastet, ist der Ausblick auf das Zusammenkommen unterschiedlicher Veranstaltungen in der Dresdner Innenstadt während des Festivals. Rammstein, die Dresdner Musikfestspiele, angemeldete Demonstrationen und möglicherweise eine Aufstiegsfeier für Dynamo sorgen bei den Behörden für Verzögerungen.

"Wir sind im absoluten Planungschaos"

„Das Festival steht in zweieinhalb Wochen an, und wir sind im absoluten Planungschaos. Die ganze Innenstadt ist voll und bei den Ämtern gibt es einen Planungs- und Bearbeitungsstau“, beklagt Kiefer. Anträge, die Mitte Februar gestellt wurden, seien immer noch nicht bearbeitet und bewilligt worden. Das betrifft auch die Flächenpläne der Jazz-Meile sowie die Route der Dixieland-Parade: „Wir planen aktuell mit einer fiktiven Variante“, erklärt Kiefer.

Die Strecke sei mit dem Straßen- und Tiefbauamt abgesprochen, aber noch nicht von der Polizei und anderen Ämtern bestätigt worden. Kiefer betont: „Zweieinhalb Wochen vor dem Start ist das eine riesengroße Katastrophe. Es kann sich morgen, übermorgen und nächste Woche noch einmal alles ändern. Für uns wird das ein wirklich schwieriges Festival.“

Die Ticketpreise hängen von der jeweiligen Art der Veranstaltung ab. Während viele Angebotspakete schon ausverkauft sind, gibt es für die meisten Konzerte noch Karten.