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Generalstaatsanwaltschaft: Mitglieder der "Letzten Generation" abgehört

Mitglieder der "Letzten Generation" wurden von Ermittlern abgehört. Das hat die Generalstaatsanwaltschaft Müchen jetzt bestätigt. Was der Dresdner Klimaaktivist Christian Bläul dazu sagt.

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Die Generalstaatsanwaltschaft München hat bestätigt, dass Ermittler Telefonate der Klimagruppe "Letzte Generation" abgehört haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft München hat bestätigt, dass Ermittler Telefonate der Klimagruppe "Letzte Generation" abgehört haben. © Symbolfoto: Matthias Balk/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat bestätigt, dass Ermittler Telefonate von Mitgliedern der Klimagruppe "Letzte Generation" in ihrem Auftrag abgehört haben. Das Amtsgericht München habe wegen des Anfangsverdachts der Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung gegen Mitglieder der Gruppe Beschlüsse auch zur Überwachung der Telekommunikation erlassen, teilte die Behörde am Sonntag auf dpa-Anfrage mit. Diese Beschlüsse seien vom Bayerischen Landeskriminalamt im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft vollzogen worden.

Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass die Behörde offenbar monatelang zahlreiche Gespräche von Aktivisten mit Journalisten abhören lassen habe.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München teilte dazu mit: "Klarzustellen ist, dass die Beschlüsse sich nicht Journalistinnen oder Journalisten richteten. Diese waren aufgrund von Anrufen über die überwachten Telefonnummern allerdings von den Maßnahmen betroffen."

"Letzte Generation": Überwachung wird uns nicht abhalten

Er erklärte, dass vor und während der Überwachung ständig deren Verhältnismäßigkeit geprüft worden sei. Die Generalstaatsanwaltschaft sei ebenso wie vor dem Erlass der Beschlüsse zu der Auffassung gelangt, dass die Maßnahmen vor dem Hintergrund der Tatvorwürfe verhältnismäßig seien. "Bei dieser Abwägung wurde der Verfassungsrang der Pressefreiheit selbstverständlich entsprechend gewichtet", teilte der Sprecher mit.

Der bekannte Dresdner Klimaaktivist Christian Bläul teilte auf Twitter mit, dass er aus Akten wisse, dass die Polizei seinen Standort, seine SMS und unverschlüsselte Telefonate abhöre. Er verhalte sich seit Monaten entsprechend.

Die Klimagruppe "Letzte Generation" reagierte ebenfalls. In einem Tweet heißt es: "Wir schlagen Alarm, weil die Regierung die Verfassung bricht und das unsere Demokratie bedroht. Die bekannt gewordene Überwachung wird uns in keinster Weise davon abhalten." (SZ/dpa)