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Arcotel in Dresden mit Steinen beworfen: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Die Dresdner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen einen 25-Jährigen, der die Fenster des Dresdner Arcotels mit Steinen beworfen haben soll. Nicht der einzige Tatvorwurf gegen den Mann.

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Wegen Taten mit mutmaßlich linksextremen Hintergrund erhebt die Dresdner Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 25-Jährigen.
Wegen Taten mit mutmaßlich linksextremen Hintergrund erhebt die Dresdner Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 25-Jährigen. © Marion Doering

Dresden. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage vor dem Amtsgericht gegen einen 25 Jahre alten Mann, der das Arcotel auf der Leipziger Straße in Dresden mit Steinen beworfen haben soll. Das teilt die Staatsanwaltschaft am Mittwochmorgen mit. Sie wirft dem Mann Sachbeschädigung und Landfriedensbruch vor. Die Taten könnten einen linksextremen Hintergrund gehabt haben.

So soll der Angeklagte in der Nacht zum 3. März 2021 mit anderen, bislang unbekannten, gemeinsam Pflastersteine auf die Hotel-Fassade geworfen haben. Dabei soll die Gruppe Fensterscheiben zerstört haben. Auch die Wand soll beschädigt worden sein: An der Fassade entstanden Einkerbungen und Beschmutzungen. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem Sachschaden von etwa 35.000 Euro.

Vorwurf: Beschuldigter soll vom Vorhaben gewusst haben

Etwa ein Jahr später, am Abend des 7. März 2022, soll der Beschuldigte dann mit 30 bis 40 weiteren Personen in einem unangemeldeten Aufzug durch das Hechtviertel gezogen sein. Dabei soll der Mann, ebenso wie die anderen in dem Umzug auch, schwarz gekleidet und vermummt gewesen sein. Die Gruppe soll mindestens sechsmal Pyrotechnik wie Bengalos und Nebeltöpfe gezündet haben.

Auf einem Banner der Gruppe soll "Für den Feminismus kämpfen" gestanden haben, auf einem anderen das Wort "Bullen". Die Gruppe soll unter anderem vier Mülltonnen in Brand gesetzt und eine Gasflasche auf ein begleitendes Polizeifahrzeug geworfen haben.

Dem 25-Jährigen wirft die Staatsanwaltschaft dabei vor, Kenntnis von dem Vorhaben der Gewalthandlungen der Gruppe gehabt zu haben - und, ebenfalls schwarz gekleidet, mitmarschiert zu sein. Dadurch soll er "seine Mittäter in ihrem Vorhaben bestärkt und so die Gefährlichkeit des Handelns insgesamt erhöht" haben, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Ein aufwendiges Ermittlungsverfahren, um den Tatverdächtigen zu identifizieren, sei der Anklage vorangegangen. Der Mann befinde sich nicht in Untersuchungshaft, da es nach der Strafprozessordnung keine Haftgründe gebe.

Der 25-Jährige ist nicht vorbestraft. Er hat zu den Tatvorwürfen keine Angaben gemacht. Das Amtsgericht wird nun entscheiden, ob es das Verfahren und die Anklage zulässt - und einen Termin bestimmen. (SZ)