Dresden
Merken

Soziales Angebot: Wer wie vom Dresden-Pass profitiert

Dresden hat ein wachsendes Problem mit Armut. Ein Hilfspass für Bedürftige soll helfen, besser mit ihr zu leben. Was Sie dazu wissen sollten.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Bis zu 50 Prozent Ermäßigung bei DVB-Tickets: Mit dem sogenannten Dresden-Pass sind Inhaber in Sachsens Landeshauptstadt günstiger unterwegs.
Bis zu 50 Prozent Ermäßigung bei DVB-Tickets: Mit dem sogenannten Dresden-Pass sind Inhaber in Sachsens Landeshauptstadt günstiger unterwegs. © dpa

Dresden. Dresden hat offenbar ein wachsendes Armutsproblem. Dem letzten Armutsbericht vom März dieses Jahres zufolge, leben rund 16,2 Prozent der Menschen in Dresden, dem Oberem Elbtal und dem Osterzgebirge in Armut.

Für die Betroffenen sinken damit die Möglichkeiten am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, es ist für sie oft nur schwer finanzierbar. Dies will die Landeshauptstadt Dresden ändern und stellt deshalb den von Armut Betroffenen, ein soziales Angebot zur Verfügung: den Dresden-Pass. Inzwischen haben, laut einer Zählung im April 2024, 32.000 Bürger in Sachsens Landeshauptstadt einen sogenannten Dresden-Pass. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 12.000 Personen.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu diesem Angebot:

Warum gibt es den Dresden-Pass?

Der Sozialpass ist speziell für Dresdner mit geringem Lohn oder Bürgergeld gedacht. Er soll die Möglichkeit bieten, kostengünstiger kulturelle und gesellschaftliche Einrichtungen zu besuchen. So will man dafür Sorge tragen, dass die Besitzer des Passes weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Außerdem gibt es, die Möglichkeit eine kostenfreie Mietrechtsberatung und eine gebührenfreie Sperrmüllabfuhr zu nutzen.

Dresdens Sozialbürgermeisterin Kristin Klaudia Kaufmann sieht in dem Angebot einen "zentralen Baustein für eine inklusive und sozialgerechte Stadt".

Welche Vorteile bringt der Sozialpass mit sich?

Zunächst verringert er die Fahrtkosten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Tickets sind bis zu 50 Prozent reduziert. Für Inhaber des Passes, sind kulturelle Einrichtungen, wie Museen, Theater, Opern oder sportliche Veranstaltungen günstiger oder sogar kostenlos. Dies soll Besitzern die Möglichkeit geben, an Bildung und Unterhaltung teilzuhaben.

Zudem gibt es die Möglichkeit kostenloser Mietrechtsberatungen, Inhaber können außerdem einmal im Jahr vier Kubikmeter Sperrmüll abholen lassen.

Für wen ist der Sozialpass vorgesehen?

Seit 1993 steht der Sozialpass für Dresdner Bürger zur Verfügung, die ein geringes Einkommen haben. Menschen, die Bürgergeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Barbeträge vom Jugendamt, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder Sozialhilfe bekommen, haben einen Anspruch auf den Dresden-Pass.

Gleiches gilt für Kinder in Familien mit Bürgergeld oder Sozialhilfe.

Wie erhält man einen Pass?

Beantragt werden kann der Pass unter www.dresden.de/dresden-pass. Ein Onlineassistent führt in wenigen Schritten durch den Antrag. Besteht Interesse, sind nur ein paar zusätzliche Unterlagen vonnöten. Alles, was man an Materialien braucht, sind ein aktueller Leistungsbescheid als Kopie, sowie eine aktuelle Meldebescheinigung, ein Personalausweis und ein Passbild, samt dem ausgefüllten und unterschriebenen Vertrag. Der Pass ist regulär ein Jahr gültig und ist nicht auf andere Personen übertragbar.

Gibt es zukünftige Neuerungen bei dem Angebot?

Im April wurde beschlossen, dass 50 Prozent des Deutschlandtickets, für Dresden-Pass-Besitzer ermäßigt sind.

Für 2025 steht in Planung, dass Studierende und Auszubildende einer Berufsschule den Sozialpass nutzen können. Außerdem soll der Antrag auf einen kostenlosen Personalausweis und einen kostenlosen Reisepass künftig beinhaltet sein. Die Entscheidung darüber wird allerdings erst Ende 2024 gefällt.