Dresden. Auf der Wernerstraße in Dresden hat in der Nacht zu Freitag erneut ein Auto der Firma Hentschke Bau gebrannt. "Wir gehen von Brandstiftung aus", sagt Tom Bernhardt, Sprecher des Landeskriminalamts (LKA), das den Fall zusammen mit der Staatsanwaltschaft übernommen hat. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. Laut Bernhardt gilt es als unwahrscheinlich, dass ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst hat.

Der Brand wurde gegen 23 Uhr gemeldet. Passanten hatten des Feuer bemerkt. Auf Fotos ist ein parkender Skoda mit verrußtem Tank zu sehen. Die Löbtauer Feuerwehr konnte den Brand löschen. Dadurch ließ sich laut einem Sprecher verhindern, dass das Feuer auf den Innenraum übergriff. Die Ermittler schätzen den Sachschaden auf 10.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

"Den genauen Sachschaden lassen wir derzeit ermitteln", teilte ein Sprecher der Firma am Freitagnachmittag mit. "Über das Motiv möchten und werden wir nicht spekulieren, genauso wenig darüber, ob sich der Anschlag gezielt gegen unser Unternehmen gerichtet hat oder ob das Fahrzeug zufällig ausgewählt worden ist. Medienberichte, in denen bereits über mögliche Motive oder Täterkreise spekuliert wird, weisen wir zurück. Dies aufzuklären ist allein Sache der Ermittlungsbehörden."

Mehrere Vorfälle in den vergangenen Jahren

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Anschlägen auf Fahrzeuge der Firma Hentschke Bau. So brannte zum Beispiel im November 2019 ein Auto auf der Holzhofgasse komplett aus. Weil die Beamten auch damals einen politisch motivierten Hintergrund der Tat nicht ausschließen konnten, führte das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) die weiteren Ermittlungen. Auch in anderen Städten Sachsens gab es Vorfälle, unter anderem in Bautzen. Dort brannte im September 2020 ein Bagger.

Die Hentschke Bau GmbH ist ein Bauunternehmen mit Sitz in Bautzen. Die Gesellschaft beschäftigt etwa 700 Mitarbeiter und gilt damit als einer der größten Arbeitgeber der Region. In Dresden hat Hentschke Bau in den vergangenen Jahren einige Brücken saniert, unter anderem die Augustusbrücke, die vor kurzem eröffnet wurde. Außerdem war das Unternehmen am Bau des Tunnels an der Waldschlößchenbrücke beteiligt. (pc/juj/SZ)

Das LKA nimmt Hinweise von Zeugen entgegen: Wer hat in den Abendstunden des 10. Februar im Umfeld der Werner Straße etwas beobachtet, das bei der Aufklärung der Straftat und bei der Ermittlung der Täter helfen könnte? Auch Hinweise aus den sozialen Medien oder dem Internet sind laut LKA von Bedeutung. Zeugen werden gebeten, sich beim LKA Sachsen unter der Rufnummer 0800 855-2055 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.