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Mehr Grün und weniger Müll fordern Dresdner Kinder

Auf einer Konferenz konnten Kinder und Jugendliche Forderungen an Vertreter der Stadt richten. Ein Gemeinschaftsgarten ist nur einer von vielen Wünschen.

Von Niels Heudtlaß
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Dresdner Kinder haben am Donnerstag über ihre Zukunftswünsche für den westlichen Teil der Stadt gesprochen.
Dresdner Kinder haben am Donnerstag über ihre Zukunftswünsche für den westlichen Teil der Stadt gesprochen. © dpa/Sebastian Gollnow

Dresden. Was würdest du entscheiden, wenn du Bürgermeister wärst? Diese Frage ist bereits im vergangenen Jahr vielen Kindern und Jugendlichen in Schulen, Horten, und Einrichtungen der Jugendarbeit im Dresdner Westen gestellt worden. Die Wünsche und Forderungen, die dabei geäußert wurden, sind am Donnerstag auf der Kinder- und Jugendkonferenz diskutiert worden.

"Bei uns in Löbtau liegt ultra viel Müll rum. Und in meiner Straße gibt's nicht einen einzigen Mülleimer", erzählt die neunjährige Helene. Zur Verbesserung der Situation wünschen sich die Kinder und Jugendlichen mehr und schönere Mülleimer sowie einen für alle Kinder offenen Gemeinschaftsgarten. Über den Gemeinschaftsgarten würde sich Helene sehr freuen. Denn sie hat keinen eigenen Garten, und ihr Wunsch ist es, zu lernen wie man Blumen anpflanzt. Ohnehin gebe es zu wenige Grünfläche und zu viel Müll in der Stadt, so die Kinder.

In verschiedenen Workshops erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen Vorschläge und Forderungen für die Stadteilgestaltung.
In verschiedenen Workshops erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen Vorschläge und Forderungen für die Stadteilgestaltung. © Sven Ellger

Eigentlich waren am Donnerstag sechs Workshops geplant, in denen die Kinder über all die Wünsche sprechen sollten. Doch die Themen "Sicher durch deinen Stadtteil" und "Miteinander leben" mussten wegen zu geringer Beteiligung ausfallen. Aufgrund des Sturms "Ignatz" kam nur ungefähr die Hälfte der angemeldeten Kinder zur Konferenz in die Laborschule Dresden. So beschäftigten sich 40 Kinder und Jugendliche aus Cotta, Löbtau, Briesnitz und Gorbitz spielerisch und unter Aufsicht von Fachkräften mit Gemeinschaftsgärten, Spielplatzgestaltung, Müll und Sportmöglichkeiten.

"Kinder ticken einfach anders. Wir als Erwachsene können uns da schwer reinversetzen", sagt Sören Bär vom Familientreff Puzzle, Mitorganisator der Konferenz. Deswegen sei es wichtig, dass sie sich beteiligen könnten und dann auch gehört werden. Ziel der Konferenz sei es, eine Tradition der Jugendbeteiligung in Dresden zu beginnen. Denn diese gebe es noch nicht systematisch genug, so Bär.

Michaela Gloger, Sören Bär, die die Konferenz organisiert haben und die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dresden Anke Lietzmann freuen sich über die vielen Ideen der Kinder und Jugendlichen.
Michaela Gloger, Sören Bär, die die Konferenz organisiert haben und die Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dresden Anke Lietzmann freuen sich über die vielen Ideen der Kinder und Jugendlichen. © Sven Ellger

Damit die Kinder-Wünsche auch gehört werden, sind auch Verantwortliche dabei gewesen, unter anderem von der Stadtverwaltung. Und so könnte sich der Traum nach mehr Grün erfüllen. Die Stadt sei sich bewusst, dass es zu wenig Grünflächen gebe, sagt Anke Lietzmann, Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt Dresden. Diese Flächen zu schaffen sei aber nicht immer so einfach. Doch ein Gemeinschaftsgarten sei eine gute Idee, die relativ schnell umzusetzen sei, so Lietzmann weiter. Deswegen habe sie bereits auf der Veranstaltung mit dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft gesprochen, das sich nun um eine geeignete Fläche kümmern will. Sobald diese gefunden ist, würde Lietzmann die restliche Organisation übernehmen und den Gemeinschaftsgarten dann an einen Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit weitergeben, verspricht die Beauftragte.