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Neue Studie: Kopfläuse in Dresdner Kitas der Normalfall

Die TU Dresden hat eine Studie zu Kopfläusen an Kitas und Grundschulen in der Stadt durchgeführt. Das Ergebnis: Nahezu alle Schulen und Kitas haben damit zu kämpfen.

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An allen Dresdner Grundschulen und an den meisten Kitas, die an der Befragung teilgenommen haben, gibt es Kopfläuse.
An allen Dresdner Grundschulen und an den meisten Kitas, die an der Befragung teilgenommen haben, gibt es Kopfläuse. © Silvia Marks/dpa-tmn

Dresden. Nahezu alle Dresdner Kitas und Grundschulen haben damit zu kämpfen: Die Rede ist von Kopfläusen in Dresden. Die TU Dresden hat dazu eine Studie in der Stadt durchgeführt.

Zwei Biologie-Studentinnen haben einen Fragebogen an alle 259 Kindertagesstätten und 74 Grundschulen in Dresden geschickt. 15 Grundschulen und 44 Kitas beantworteten die Bögen. Grund für die Befragung war die mangelnde Datenlage zur Verbreitung und Häufigkeit der Parasiten in den Einrichtungen.

Das Ergebnis: Etwa 95 Prozent der Kitas und sogar 100 Prozent der Grundschulen in Dresden hatten in der Zeitspanne von 2006 bis 2021 mindestens einen Läusebefall. Alleine im Jahr 2021 betraf das 60 Prozent der Kitas, die den Fragebogen zurückgesendet haben - und 87 Prozent der Grundschulen.

Läusebefall noch immer stigmatisiert

Wie die TU Dresden mitteilt, ist ein falscher Umgang mit dem Befall eine Ursache für die hohe Häufigkeit. Wenn die Parasiten nicht rechtzeitig behandelt werden, können sie sich schnell verbreiten. Oft seien Unwissenheit und Scham ein Grund, da Kopfläuse mit einem Stigma behaftet seien. Habe eine Person Kopfläuse, werde das direkt mit Unsauberkeit in Verbindung gebracht. "Dabei ist ein Kopflausbefall keine Folge mangelnder Hygiene", erklärt Fabian Lander, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrischer Infektiologe an der Uniklinik. "Kopfläuse sind nicht durch Haarewaschen mit gewöhnlichem Shampoo zu beseitigen, sodass sie wirklich jeden treffen können."

Er warnt: In Deutschland übertragen Läuse zwar keine Krankheitserreger, aber im schlimmsten Fall könnten bakterielle Superinfektionen in den Kratz-Wunden entstehen.

Die TU Dresden erinnert Eltern daran, dass es wichtig sei, die Köpfe ihrer Kinder regelmäßig nach den Tieren abzusuchen. Sollten sie Läuse entdecken, sollten sie den Betreuungseinrichtungen der Kinder Bescheid geben. Zudem sei die richtige Behandlung mit speziellen Anti-Läuse-Mitteln wichtig. (SZ)