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Stadt verhängt Parkverbot an der Straße zur Hofewiese

Immer wieder parken Besucher des Ausflugslokals Hofewiese an den Rändern der engen Straße Gänsefuß. Der Wirt verlangt Lösungen des Problems, Sachsenforst auch.

Von Kay Haufe
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Am Gänsefuß gilt jetzt beidseitig Parkverbot.
Am Gänsefuß gilt jetzt beidseitig Parkverbot. © Marion Doering

Dresden. Anfang dieser Woche hat die Stadt Ernst gemacht. Auf der Straße Gänsefuß, die von Langebrück zur Hofewiese führt, wurde beidseitiges Parkverbot angeordnet und ausgeschildert. Sie reagiert damit darauf, dass Rettungsfahrzeuge nicht mehr durchgekommen wären, wenn beidseitg geparkt wird. Das passiert oft dann, wenn Hofewiesen-Wirt Holger Zastrow zu großen Veranstaltungen in seinen Biergarten einlädt.

Dann reichen die 30 Pkw-Stellplätze und 54 Abstellplätze für Fahrräder längst nicht aus, die vor dem Ausflugslokal zur Verfügung stehen. Gibt es jetzt erneut "wildes" Parken, sind die Polizei und die Ordnungsbehörden der Stadt zuständig. Sie können Knöllchen am Gänsefuß verteilen oder bei besonders schwierigen Situationen sogar abschleppen lassen. "Wir verweisen zudem darauf, dass der Bauherr und Betreiber der Hofewiese für die Einhaltung der genehmigten Gastplatzzahlen verantwortlich ist", schreibt das Presseamt der Stadt.

Übersteigt die Gästezahl die genehmigte Anzahl von 500 signifikant, so verfüge die entsprechende Nutzung der Gaststätte nämlich über keine Baugenehmigung. Für das frühere Landgut Hofewiese wurde am 8. März dieses Jahres eine befristete Baugenehmigung bis zum 31. Dezember 2023 für die Nutzung der Freifläche als Gaststätte mit 80 Stehplätzen und 420 Außen-Sitzplätzen erteilt, informiert das Bauaufsichtsamt.

Allerdings ist die Erteilung der befristeten Baugenehmigung daran gebunden, dass unverzüglich und spätestens bis zum 30. April dieses Jahres ein Konzept zur Regulierung des Kfz-Verkehrs zu erarbeiten und dem Umweltamt zur Bestätigung vorzulegen ist, sagt das Bauaufsichtsamt. Dieses liege bisher nicht vor.

Holger Zastrow indes wundert sich, dass die Stadt von ihm ein Konzept fordert, denn dafür sei mindestens auch die Stadt selbst zuständig, sagt er. Allein findet er keine Lösung für das Problem. Zastrow hat in Eigenregie schon in den vergangenen Jahren einiges versucht. So fuhr bis zum vergangenen Jahr ein Pendelbus der Stadtrundfahrt vom Bahnhof Klotzsche über Langebrück zur Hofewiese und zurück. Ein Angebot, das viele Gäste genutzt haben. Dieses sei jedoch von behördlicher Seite als Linienverkehr eingestuft worden, für den umfangreiche Genehmigungsverfahren vorgeschrieben sind. "Die Stadtrundfahrt versucht es aber dieses Jahr wieder", sagt Zastrow.

Er selbst hat bei Großveranstaltungen Schilder an der Zufahrtsstraße aufgestellt mit dem Hinweis, nur rechts zu parken. "Das darf ich eigentlich nicht, aber es hat funktioniert." Doch dieses Vorgehen wurde ihm untersagt.

Nun wünscht er sich Kompromissbereitschaft von der Stadt und von Sachsenforst. Er mehrfach angeregt, den Wanderparkplatz an der Radeberger Landstraße zu vergrößern oder den gegenüberliegenden zu öffnen. Doch das hat Sachsenforst aufgrund der Müllberge auf den Parkplätzen abgelehnt.

Auch der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann (CDU) wirbt für eine Lösung des Problems, unter dem auch die Langebrücker Anwohner leiden. Dafür wünscht er sich aber alle Partner an einen Tisch. Dieses Gespräch wird es nun geben. Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) will sich zu einem Vor-Ort-Termin mit Holger Zastrow und Christian Hartmann treffen.