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Dresdner Firma übernimmt Schäfer-Werk

Ab dem 1. August führt die GSW Automation GmbH den Produktionsstandort. Alle Jobs bleiben erhalten.

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Von Andreas Rentsch

Nach mehrwöchigen Verhandlungen ist ein neuer Investor für das von der Schließung bedrohte Schäfer-Werk in Kaditz-Mickten gefunden: Die GSW Automation GmbH aus Dresden übernimmt zum 1. August die Gehäusefertigung der Schäfer-Tochterfirmen. Das teilten die Geschäftsführer Peter Bosbach und Manfred Jakob gestern mit. 167 Beschäftigte, darunter drei Auszubildende, behalten ihre Arbeit. Alle für sie geltenden tariflichen Regelungen bleiben erhalten.

Betriebsräte erleichtert

„Wir sind froh, dass es geschafft ist“, sagt Betriebsrat Jörg Furkert. Nach der Bekanntgabe der Schließungspläne vor elf Wochen habe die Belegschaft aufopferungsvoll und ideenreich für ihre Jobs gekämpft. Unter anderem wurden ein Protestkaffee, Warnstreiks und Mahnwachen organisiert. „Wir haben bewiesen, dass unser Motto ,Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ keine Floskel ist, sondern machbar und möglich ist“, so Furkert. Dass nicht 180 Arbeitsplätze erhalten bleiben, sondern nur 167, hat damit zu tun, dass Mitarbeiter mit Altersteilzeit-Regelungen bei den zwei Schäfer-Gesellschaften bleiben. Außerdem gehen einige ältere Kollegen in den Ruhestand.

Umzug nach Kaditz geplant

Bei der Firma GSW Automation handelt es sich übrigens um einen gut bekannten Partner der Schäfer-Gruppe. Das mittelständische Unternehmen mit seinen rund 30 Mitarbeitern arbeitet seit Jahren als Lieferant und ist zudem im Werk an der Treidlerstraße für die Instandhaltung von Werkzeugen zuständig. Der geschäftsführende Gesellschafter Christian Michel hat viele Jahre als Schäfer-Geschäftsführer in Dresden gearbeitet. Läuft alles wie geplant, kehrt er im Herbst an seine alte Wirkungsstätte zurück. GSW soll seinen Standort an der Pirnaer Landstraße aufgeben und nach Kaditz umziehen. Das moderne Werksgebäude dort ist keine sieben Jahre alt.

Wie Jörg Furkert bestätigt, hatte es für die Schäfer Gehäusesysteme GmbH und die Schäfer IT Logistik GmbH noch zwei weitere Interessenten gegeben. „Bei dem einen handelt es sich um einen Investor aus dem Finanzbereich. Der andere ist ein großer Mittelständler.“ Letztlich habe GSW-Chef Michel durch seine Vorgeschichte „einen gewissen Heimvorteil.“