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Dresdner Springer droht das Olympia-Aus

Martin Wolfram muss erneut an der Schulter operiert werden und drei Monate pausieren. Das könnte auch das Karriereende bedeuten.

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Ins Wasser kann Martin Wolfram zwar wieder, aber vorerst nicht springen.
Ins Wasser kann Martin Wolfram zwar wieder, aber vorerst nicht springen. ©  Foto: Sven Ellger

Wasserspringer Martin Wolfram  ist erneut vom Verletzungspech verfolgt. Der 28-Jährige hat sich im Training die linke Schulter ausgekugelt und sich dabei einen Labrumabriss zugezogen. "Ich habe einen Abriss der Gelenklippe an der Gelenkpfanne erlitten und muss erneut operiert werden", erklärte der Dresdner. Diese Schulter hatte er sich bereits im Finale vom Zehnmeter-Turm bei den Olympischen Spielen 2012 in London ausgekugelt und war mit dieser Verletzung trotzdem auf den achten Platz gesprungen. 2015 gewann er in Rostock EM-Gold, 2016 wurde er bei Olympia in Rio de Janeiro  Fünfter. Es war sein letzter internationaler Wettkampf vom Turm, danach musste er an der rechten Schulter operiert werden, seitdem springt er nur noch vom Dreimeter-Brett, weil aus dieser Höhe beim Eintauchen die Kräfte nicht so stark sind. 

Sein großes Ziel, die dritte Olympia-Teilnahme, rückt damit in weite Ferne. Die Spiele in  Tokio beginnen Ende Juli. "Bis mein Arm wieder voll beweglich ist, vergehen etwa drei Monate. Die Zeit bis zur Olympia-Qualifikation ist kurz und damit die Chance, dass es noch klappt, leider für mich verschwindend gering", sagte Wolfram, der sich bereits zum vierten Mal in seiner Laufbahn einer Schulter-OP unterziehen muss.

Für den Deutschen Schwimmverband (DSV) sollte er im April beim Weltcup auf der Olympia-Anlage in Tokio noch den zweiten Quotenplatz vom Dreimeter-Brett erkämpfen. Bisher hat Patrick Hausding einen Startplatz in dieser Disziplin geholt. Diesen Wettkampf wird Wolfram kaum bestreiten können, auch die EM Ende Mai in Budapest käme wohl noch zu früh. Die finale Entscheidung, wer den DSV in Tokio vertritt, fällt bei den deutschen Meisterschaften Anfang Juni. „Sollte ich mich noch mal verletzen, werde ich die Reißleine ziehen, weil mir dann der Körper klar signalisiert: Es geht nicht mehr“, hatte Wolfram in einem Gespräch mit sächsische.de vor knapp einem Jahr gesagt. Sollte es mit der Olympia-Qualifikation nicht klappen, wäre es wohl auch das Karriereende eines Springers, der ohne seine vielen Verletzungen einer der besten Turmspringer der Welt geworden wäre. Bis zum Sommer will er aber weiter kämpfen.  "Es gibt noch eine kleine Chance. Vielleicht ist es unwirklich, aber ich bleibe dran." (dpa/SZ)