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Dunkler Rauch über Reinsdorf

In der Agrargenossenschaft Reinsdorf hat gestern eine Trockenhalle gebrannt. Darin stand auch ein Säurebehälter.

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© Dietmar Thomas

Gestern gegen 12.40 Uhr bei der Reinsdorfer Agrargenossenschaft: Ein Mitarbeiter entdeckt den viel zu dichten Qualm, der aus den beiden Schornsteinen der Trockenhalle dringt und Richtung Waldheim weht. Es brennt! Sofort wird die Feuerwehr alarmiert. Die Kameraden aus Reinsdorf und Waldheim treffen als Erste bei der Agrargenossenschaft ein. Zunächst sucht ein Erkundungstrupp nach dem Brandherd in dem Gebäude. Wie erwartet steht die Anlage zur Trocknung der Biomasse in Flammen und qualmt. Die Feuerwehrleute gehen das Feuer in der Halle von drei Seiten an. Insgesamt sieben Trupps mit je zwei Atemschutzträgern kämpfen im Wechsel gegen die Flammen. Mittlerweile wird der Hubsteiger der Waldheimer Wehr hochgefahren und die Kameraden beginnen, das Dach von oben mit einem Wasserstrahl zu kühlen, damit es kein Feuer fängt. Aus Richtung Hartha sind die Sirenen der nachrückenden Feuerwehren weit über die Felder zu hören.

Die beiden Schornsteine auf dem Dach der Trockenhalle gingen in Flammen auf. Ein Übergreifen des Feuers auf das Dach konnte verhindert werden.
Die beiden Schornsteine auf dem Dach der Trockenhalle gingen in Flammen auf. Ein Übergreifen des Feuers auf das Dach konnte verhindert werden. © Dietmar Thomas
Auch ein Krankenwagen mit zwei Sanitätern war sicherheitshalber vor Ort. Verletzt wurde allerdings niemand.
Auch ein Krankenwagen mit zwei Sanitätern war sicherheitshalber vor Ort. Verletzt wurde allerdings niemand. © Dietmar Thomas

Plötzlich verfärbt sich der Rauch schwarz und die beiden Schornsteine stehen in Flammen. Nacheinander brechen sie ab und stürzen auf das Dach. Von außen ist nun kein Feuer mehr zu sehen. Schließlich treffen auch ein Krankenwagen, die Feuerwehr aus Hartha und die Polizei am Einsatzort in Reinsdorf ein. Auch zwei Gerätewagen zur Gefahrgüterabwehr aus Döbeln und Rossau rücken vorsichtshalber an. Denn in der Halle steht ein Behälter mit Schwefelsäure, die beim Trocknen der Biomasse zur Reinigung der Abgase verwendet wird. Sollte die Säure während des Brandes austreten, sind die Feuerwehrleute gewappnet.

Inzwischen wird der Rauch wieder heller und nimmt immer mehr ab. Schließlich sammeln sich die Feuerwehrleute vor der Halle. Das Feuer ist gelöscht. Etwa eine Stunde nach Beginn des Einsatzes wird der Hubsteiger eingefahren. Zwei Trupps suchen in der Halle zur Sicherheit noch nach eventuellen Glutnestern.

Der Einsatzleiter und stellvertretende Wehrleiter Daniel Seifert ist mit dem Verlauf des Einsatzes zufrieden. „Das Feuer ist aus“, sagt der Brandmeister trocken. Niemand sei verletzt worden. Der Krankenwagen war nur sicherheitshalber gerufen worden. „Wir konnten glücklicherweise verhindern, dass das Dach der Trockenhalle in Brand geraten ist.“ Auch die Photovoltaikanlage auf dem Gebäude konnte wahrscheinlich gerettet werden. Der Behälter mit der Schwefelsäure hat den Brand unbeschadet überstanden. Insgesamt sind an diesem Tag 59 Feuerwehrleute aus Waldheim, Hartha, Döbeln und Rossau im Einsatz. Hinzu kommen zwei Sanitäter und ein Polizeibeamter aus Waldheim.

Der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft, Ekkehard Thiele, behält auch nach dem Brand noch die Ruhe. „Alles in allem hätte es schlimmer kommen können. Wir sind noch einigermaßen glimpflich davon gekommen“, sagt er. „Die Feuerwehrleute haben hervorragende Arbeit geleistet.“ Wie der Brand entstanden ist, kann sich Thiele allerdings nicht erklären. Die Anlage trocknet die festen Bestandteile der Biomasse, bevor sie als Dünger auf dem Feld ausgetragen wird. „Wir trocknen bei einer Temperatur von bis zu 70 Grad Celsius, da sollte sich eigentlich nichts entzünden“, sagt er. Demnächst werden Ermittler nach der Ursache des Brandes suchen. Über die Höhe des Schadens kann Ekkehard Thiele noch keine Angaben machen.

Das Feuer in der Trockenhalle ist nicht der erste Brand bei der Agrargenossenschaft Reinsdorf in diesem Jahr. Zuletzt musste die Feuerwehr im vergangenen April wegen einer brennenden Scheune in dem Betrieb einrücken. Damals wurden 28 Tonnen Futter vernichtet.