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Dynamo-Fans verwüsten Sonderzug

Nach dem Aufstiegsspiel wurden Einsatzfahrzeuge demoliert. In einem Sonderzug kam es laut Polizei zur Vandalismus-Orgie.

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© Christian Juppe

Dresden. Die Ausgelassenheit einiger Dynamo-Fans nach dem Aufstiegsspiel am Sonnabend hat nun ein juristisches Nachspiel. Die Dresdner Polizei hat mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil es Ärger mit Schlachtenbummlern gab, vor allem, als der Sonderzug mit Dynamo-Fans am Samstagabend am Hauptbahnhof eintraf, aber auch danach auf dem Weg zum Stadion.

Dynamo-Fans randalieren im Zug

Die Randalierer haben Löcher in die Decke des Zuges geschlagen.
Die Randalierer haben Löcher in die Decke des Zuges geschlagen.
Außerdem waren die Waggons völlig vermüllt.
Außerdem waren die Waggons völlig vermüllt.
Bierdosen lagen im ganzen Zug verteilt.
Bierdosen lagen im ganzen Zug verteilt.
An der Tür wurde die Verkleidung abgerissen.
An der Tür wurde die Verkleidung abgerissen.
In ihrer Euphorie demolierten die Dynamo-Fans die Kippfenster.
In ihrer Euphorie demolierten die Dynamo-Fans die Kippfenster.
Loch an der Decke des Wagons.
Loch an der Decke des Wagons.
Papier, Pappkisten, Plastikfolie - was sie nicht mehr brauchten, ließen sie zurück.
Papier, Pappkisten, Plastikfolie - was sie nicht mehr brauchten, ließen sie zurück.
Der verwüstete Zug von außen.
Der verwüstete Zug von außen.
Ein ausgebrochene Verkleidungsstück hängt von der Decke.
Ein ausgebrochene Verkleidungsstück hängt von der Decke.

Die Deutsche Bahn hatte den Zug kurzfristig zur Verfügung gestellt, nachdem klar war, dass über 1 000 Fans mit der Eisenbahn nach Magdeburg reisen wollten. In den Waggons sei es zu einer Zerstörungs- und Vandalismus-Orgie durch „Dynamo-Fans“ gekommen, teilt Bundespolizeisprecher Holger Uhlitzsch mit. Im Zug seien neben den inzwischen „leider üblichen“ Verunreinigungen, Scheiben, Türen, Decken- und Wandverkleidungen zerstört oder herausgerissen worden, so Uhlitzsch weiter. Bierlachen, leere Glasflaschen und Müll hatten die Dynamo-Anhänger quer über die Abteile verteilt.

Wegen der massiven Zerstörungen mussten die Wagen außer Betrieb genommen werden. Sie stehen deshalb aller Voraussicht nach auch nicht für einen Sondereinsatz am Wochenende zur Verfügung. Ursprünglich sollten sie zur Verstärkung für die Teilnehmer des Oberelbe-Marathons genutzt werden. Nun werden die Waggons zunächst in der Werkstatt auf dem Bahngelände an der Zwickauer Straße begutachtet. Die Bundespolizei ermittelt jetzt wegen Sachbeschädigung.

Auch auf dem Weg zur Aufstiegsfeier im DDV-Stadion hinterließen die Fußball-Anhänger eine Spur der Verwüstung, nachdem das Public Viewing im Stadion zunächst weitgehend störungsfrei verlaufen war. Schon am Spätnachmittag sei im Stadionumfeld Pyrotechnik gezündet worden, teilt die Dresdner Polizeisprecherin Jana Ulbricht mit. Auch am Hauptbahnhof wurde nach der Ankunft des Zuges aus Magdeburg massiv Pyrotechnik abgebrannt, ebenso auf der Strecke zum Stadion. An der Blüherstraße stellten Polizisten die Identität eines Mannes fest, nachdem er Beamte beleidigt hatte.

Die Lennéstraße war mit Menschen überfüllt. Auch dort wurde Pyrotechnik gezündet. Gegen halb neun wurde die Lennéstraße für den Verkehr gesperrt, so Ulbricht weiter. Am Lennéplatz beschädigten Unbekannte zwei Polizeiautos mit Pyrotechnik und Tritten. Ein weiteres Einsatzfahrzeug am Stadion wurde durch einen Flaschenwurf beschädigt. Gegen zwei Männer (26, 29) wird ermittelt, weil sie einen Platzverweis der Polizei an der Lingnerallee ignorierten und anschließend Beamte geschubst hatten. Über 100 Polizisten waren am Sonnabend in Dresden im Einsatz. (szo)