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Ebersbach feiert jetzt selbst

Bis vor wenigen Tagen gab es den Ebersbacher Weihnachtsmarkt gar nicht. Heute steht schon fest, wie es mit ihm weitergehen soll.

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Der Chor des Kindergartens Zwergenstübchen bereichert den neuen Ebersbacher Weihnachtsmarkt um schöne Kinderstimmen.
Der Chor des Kindergartens Zwergenstübchen bereichert den neuen Ebersbacher Weihnachtsmarkt um schöne Kinderstimmen. © Lars Halbauer

Von Rasmus Wittrin

Ebersbach. Es ist Premiere: „Weihnachtsmarkt Ebersbach“ steht in großen Lettern über dem Eingang zum ersten Ebersbacher Weihnachtsmarkt überhaupt. Bunt beleuchtet ist der, ein großer, schön geschmückter Weihnachtsbaum steht in der Mitte und ragt über die kleineren Stände hinweg. An mehreren Feuerschalen wärmen sich die Besucher oder nutzen die Glut, um Stockbrot zu backen.

„Ebersbach ist ein spezielles Dorf“, sagt Gabi Vogel, die Leiterin des Ebersbacher Frauenkreises. Es gebe wegen des steilen Berges und der langgezogenen Straße, an der sich die Dorfhäuser verteilen, keinen zentralen Platz, wie es in anderen Dörfern üblich sei. „Aber der Weihnachtsmarkt ist jetzt auf einmal das zentrale Highlight geworden. Das ist so super“, sagt Vogel.

Tatsächlich hat sich gefühlt das ganze Dorf auf dem Platz an der Turnhalle versammelt. Die lokalen Vereine führen den Großteil der Stände: Die Feuerwehr verkauft Glühwein und Punsch, die HSG Neudorf/Döbeln bäckt Waffeln, Gegrilltes gibt es beim Schützenverein und der Frauenkreis verkauft gehäkelte, gebastelte und gestrickte selbst gefertigte Handarbeiten.

Im Frauenkreis treffen sich seit etwa fünf Jahren regelmäßig 14 Frauen, um zusammen zu häkeln, basteln und auch füreinander da zu sein. Für die Frauen ist es das erste Mal, dass sie auf einem Weihnachtsmarkt mitwirken.

Für Leckereien sorgen die Eltern der Kleinen zusammen mit dem Frauenkreis.
Für Leckereien sorgen die Eltern der Kleinen zusammen mit dem Frauenkreis. © Lars Halbauer

Kati Pollrich aus Ebersbach stellt mit ihrem Stand „PartyLite“ vor. Das vertreibt Duftkerzen und Accessoires, Pollrich arbeitet seit etwa einem Jahr als Beraterin für die Firma. Von dem Weihnachtsmarkt ist die Ebersbacherin begeistert. „Er ist super, sehr gemütlich. Besonders schön ist, dass so viele gekommen sind“, sagt sie.

Die Idee, in Ebersbach einen eigenen kleinen Weihnachtsmarkt zu veranstalten, kam direkt von „mehreren jungen Bürgern“, erzählt Jürgen Müller, seit vielen Jahren Ortsvorsteher Ebersbachs. Initiator war Marco Leichsenring. Müller und der Ortschaftsrat unterstützten das Vorhaben gerne, sodass im Oktober mit den Planungen begonnen werden konnte. Sieben Leute fanden sich in einem Ortskomitee zusammen. Mitstreiter zu begeistern, war laut Müller keine besondere Herausforderung.

Der Weihnachtsmarkt liegt terminlich für die Ebersbacher übrigens denkbar günstig. Denn, so erklärt Ortsvorsteher Müller lachend: „Zwischen den Vereinsfesten im Sommer, die in den letzten Jahren immer besser besucht wurden, liegt immer eine lange Durststrecke.“

Bei den Vorbereitungen wurde auch Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht vergessen: Um Müll zu vermeiden, sollte jeder seine eigene Tasse für Glühwein und Punsch mitbringen. „Wir haben den Greta-Effekt ernstgenommen, und viele sind unserer Bitte nachgekommen“, so Müller.

So auch die Ebersbacher Mario Lommatzsch und Frank Jähnke. Sie begrüßen es, dass auf dem Ebersbacher Weihnachtsmarkt auf Umweltschutz geachtet wird.

Am tollsten findet Jähnke aber, dass auf dem Markt für alle Altersgruppen etwas dabei sei, und dass so viele Leute gekommen sind. Lommatzsch gefällt die „Gemütlichkeit des Marktes“.

Für Unterhaltung und Programm sorgte unter anderem der Chor des Kindergartens Zwergenstübchen, die einen Teil des Programms aufführten, das sie für die Seniorenweihnachtsfeier einstudierten.

Die Resonanz zum ersten Ebersbacher Weihnachtsmarkt ist so groß und positiv, dass für Müller noch vor Ende feststeht: „Wir wollen es nächstes Jahr auf alle Fälle wieder machen.“ Viele Ebersbacher seien gekommen, und auch viele, die früher hier wohnten, aber weggezogen seien. Müller ist sehr glücklich über den großen Zuspruch. Dank des Engagements der Ebersbacher Bürger wurde am Wochenende womöglich eine neue Weihnachtstradition begründet.