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Ehrung für Prager SZ-Korrespondenten

Hans-Jörg Schmidt hat den Journalisten-Sonderpreis des Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds erhalten.

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Prag/Dresden. Er ist der Erste, der diese Auszeichnung erhält: Mit einem Sonderpreis für langjährige herausragende journalistische Arbeit hat der Deutsch-tschechische Zukunftsfonds den Prager SZ-Korrespondent Hans-Jörg Schmidt geehrt.

Für Schmidt, der seit 28 Jahren aus Prag berichtet, ist es eine Anerkennung für sein journalistisches Lebenswerk. Er nahm den Preis am Freitagabend in der Palacký-Universität in Olomouc (Olmütz) entgegen. Überreicht wurde dort auch der deutsch-tschechische Journalistenpreis, den der Zukunftsfonds seit 16 Jahren in mehreren Kategorien auslobt.

Für Schmidt, der in Halle/Saale geboren wurde, ist die Moldau-Metropole zur zweiten Heimat geworden. Prag, so hatte er einmal bei Kafka gelesen, hat Krallen, die einen nicht mehr loslassen. Seit 1990 beobachtet unser „Mann in Prag“ die politische Entwicklung beim Nachbarn – mit kritischem Blick, aber fair und einfühlsam.

Stets wirbt Schmidt für gegenseitiges Verständnis der Nachbarn zu beiden Seiten des Erzgebirges. Und das gerade in den Zeiten, in denen es um das deutsch-tschechische Verhältnis nicht zum Besten stand. Der heute 65-Jährige trägt damit auch zur Versöhnung von Deutschen und Tschechen bei. In seinen Prager Journalisten-Jahren berichtete Schmidt über Ereignisse von historischer Dimension wie die Unterzeichnung des deutsch-tschechischen Nachbarschaftsvertrages oder den EU-Beitritt Tschechiens. Auch traurige Momente gab es – etwa die Spaltung der Tschechoslowakei oder der Tod von Vaclav Havel.

Und abseits der großen Politik behält Schmidt stets den Alltag der Menschen in Tschechien im Blick, der – wie anderswo auch – immer Überraschungen und kleine Tücken bringt. Wenn er für die Rubrik „Post aus Prag“ schreibt, dann immer mit einem Augenzwinkern. Auch deshalb findet Schmidt eine dankbare Leserschaft. (SZ)