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Ein Abend der Überraschungen

Die Bürgermeister von Ostrau und Zschaitz-Ottewig sowie der Gewerbeverband Ostrau laden zum Empfang ein. Der Ort sorgt für Begeisterung bei den Gästen.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Der Ballsaal des Wilden Mannes heißt nicht nur so, sondern er ist jetzt auch seines Namens würdig – obwohl es immer noch viel zu tun gibt. Den Mitgliedern des Vereins Kulturdenkmal ist es gelungen, den Saal so zu gestalten, dass jeder der mehr als 100 Gäste des Neujahresempfangs ins Staunen kam. Nicht nur die tolle Beleuchtung der Saaldecke, sondern auch die runden, mit weißen Tischdecken gedeckten und dekorierten Tische hinterließen bei allen einen nachhaltigen Eindruck. Auch war es den Mitstreitern um den Wilden Mann gelungen, wie geplant, den Barraum herzurichten und die Bar auf Hochglanz zu bringen.

Große Spende für den Wilden Mann

Auch der Vorstand der Kreissparkasse Uwe Grahl zeigte seine Anerkennung. Er nutzte den Neujahresempfang der Bürgermeister der Gemeinden Ostrau und Zschaitz-Ottewig sowie des Gewerbeverbandes Ostrau und Umgebung, um dem Verein eine große Spende von der Sparkasse und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung zu übergeben. Die Höhe der Spende wurde nicht genannt. Dafür sicherte Grahl aber vor allen Gästen zu, dass die Filiale in Ostrau nach der Abwägung des Für und Wider auch künftig erhalten bleibt.

An diesem Abend ging es noch weiter mit Überraschungen. Denn es war gelungen, die Auszeichnungen geheim zu halten. Und so wusste keiner der drei Unternehmen, drei Vereine und zwei engagierten Bürger, wer wohl auf die Bühne gerufen wird. Deshalb brachte dann auch jeder der Ausgezeichneten seine Freude und Überraschung zum Ausdruck.

Unternehmen ausgezeichnet

Und mit der Würdigung der in den Gemeinden der Unternehmen begann die Auszeichnungsrunde. Peer Leithold von der Firma Agricon in Jahna nahm den Preis entgegen. „Agricon war das erste Unternehmen in der Gemeinde mit hochinnovativer Technik. Im Unternehmen arbeiten 60 vorwiegend junge Mitarbeiter“, so Bürgermeister Dirk Schilling (CDU). Doch das seien nicht die einzigen Argumente, die für das Unternehmen sprechen. So unterstützt Agricon den Fußballverein und Geschäftsführer Peer Leithold und sein Sohn Hermann bringen sich bei der Arbeitsgruppe zur Dorfentwicklung von Jahna aktiv ein.

Peer Leithold hielt sogar noch ein weiteres Argument für die Auszeichnung bereit. Erst am Ende der vergangenen Woche hatte sich eine neue Mitarbeiterin in der Gemeinde angemeldet. Sie bringt ihren Mann und ihre beiden schulpflichtigen Kinder mit nach Ostrau . Doch am wichtigsten sei es, die Arbeitsplätze in der Region zu halten, so Peer Leithold.

Nicht nur mittelständische Unternehmen können etwas für die Gemeinde bewirken. Deshalb zeichnete Dirk Schilling Mike Sachse von gleichnamigen Handwerksbetrieb für Holzbau aus. Mike Sachse habe sich vor allem bei der Sanierung des Wilden Mannes eingebracht, so Schilling.

Immo Barkawitz, Bürgermeister von Zschaitz-Ottewig, zeichnete den Baubetrieb von Kerstin Konrad aus. Der Betrieb ist nicht nur im Auftrag der Gemeinde im Einsatz, sondern auch seine Geschäftsführerin. Kerstin Konrad bezeichnete der Bürgermeister als Gemeinderätin, „die nicht immer bequem ist und sich für die Probleme und deren Lösung einsetzt“. Auch wenn es darum gehe, Projekte finanziell zu unterstützen, sei die Baufirma immer ein Ansprechpartner, so Barkawitz. Die Ausgezeichnete, die nicht gern im Mittelpunkt steht, freute sich über die Würdigung. „Mir liegt die Gemeinde sehr am Herzen. Deshalb engagiere ich mich seit vielen Jahren als Gemeinderätin und unterstütze als Firma das Dorfleben“, so Kerstin Konrad.

Vereinsarbeit geehrt

Die Gemeinde Ostrau ehrte den Feuerwehrverein Ostrau und den Heimatverein Schrebitz für seine engagierte Arbeit bei der Gestaltung des Lebens auf dem Land. „Es ist für mich eine Ehre und Freude zugleich auch im Namen der Mitglieder diese Ehrung entgegenzunehmen“, sagte die Vorsitzende des Heimatvereins Birgit Müller. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Was er bisher geleistet hat, kann sich sehen lassen. Doch auch die Dinge, die nicht sichtbar sind, haben eine große Bedeutung. „Wir kümmern uns als Verein um 1250 Quadratmeter Außenfläche, 650 Quadratmeter Ausstellungsfläche in 13 Zimmern und sorgen dafür, dass 53 Fenster geputzt werden“, so Birgit Müller. Wie viele Kuchen für die Bewirtung von Gästen von den Helferinnen gebacken wurden, kann sie nicht genau sagen. „Trotzdem, Hut ab vor meinen Leuten“, so die Vereinschefin.

Auch der Vorsitzende des Ostrauer Feuerwehrvereins Mario Thomas sieht in der Auszeichnung ebenfalls eine Anerkennung für die Arbeit aller Mitglieder. Die Einnahmen, die der Verein durch die Organisation von Festen wie das Weihnachtsbaumverbrennen oder das Halloweenfest hat, kommen der Feuerwehr zugute. „Wir haben schon ein neues Projekt. Der Mannschaftsbus muss ausgetauscht werden. Dafür benötigen wir finanzielle Unterstützung“, so Thomas.

Auch die Gemeinde Zschaitz-Ottewig zeichnete den Feuerwehrverein Zschaitz aus. Der unterstützt mit seinem Budget vor allem die Arbeit der Jugendfeuerwehr. Der Zschaitzer Feuerwehrverein feierte im vergangenen Jahr sein 20-jähriges Bestehen und wird von Andreas Schubert geleitet. Der freute sich über die Auszeichnung im Namen aller Mitglieder.

Die Männer für alle Fälle

Seit vergangenem Jahr zeichnet jede Gemeinde auch eine Person des Jahres aus. In Ostrau erhielt diese Ehrung der „Mann mit den goldenen Händen“. So bezeichnete Dirk Schilling Tilo Grundmann, der in mehreren Vereinen aktiv, immer gut gelaunt und sehr hilfsbereit ist. Jeder finde Tilo Grundmann sympathisch und er sei eine echte Bereicherung für die Gemeinde. „Ich mache es einfach gern. Trotzdem bin ich überrascht, diese Auszeichnung zu erhalten. Ich stehe nicht gern im Rampenlicht“, sagte der 49-Jährige bescheiden. Dass er Urlaub nahm, um am Wilden Mann Hand anzulegen, immer für gute Unterhaltung mit seiner Diskothek sorgt und auch Manager ist, weil er überzeugen kann, verriet er dem DA.

Die Zschaitz-Ottewiger zeichneten Ronny Göllnitz als Person des Jahres aus – für seine streitbare und voranbringende Arbeit als Gemeinderat und als Fußballtrainer. Der zeigte sich, wie alle, überrascht und meinte: „Da habe ich was richtig gemacht.“