Döbeln
Merken

Ein Blick hinter fremde Türen

Ein lebendiger Adventskalender soll Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Dabei spielt auch eine Tasse eine Rolle.

Von Cathrin Reichelt
Teilen
Folgen
NEU!
Das Anschieben der Pyramide gehört zu den ersten „Fenstern“ des lebendigen Adventskalenders.
Das Anschieben der Pyramide gehört zu den ersten „Fenstern“ des lebendigen Adventskalenders. © Dietmar Thomas

Leisnig. Spontane Ideen scheinen doch die besten zu sein. Diese Erfahrung machten jetzt Sylvia Hofmann und Sybille Brügelmann von der Gruppe „Stadt aktiv“.

Während in Waldheim noch Mitstreiter für einen lebendigen Adventskalender gesucht werden, haben die Frauen einen solchen innerhalb von nur 14 Tagen auf die Beine gestellt. „Vor vier Wochen kam mir die Idee. Ab dem nächsten Tag sind wir von Tür zu Tür gezogen und haben Mitstreiter gesucht“, erzählt Sylvia Hofmann. 

Von dem Vorhaben waren so viele Menschen begeistert, dass an manchen Tagen gleich mehrere Türen, Tore oder Fenster geöffnet werden. Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Denn in Leisnig werden die „Kalendertüren“ nicht nur schön dekoriert, sondern hinter jeder verbirgt sich eine Aktion. „Dabei sollen sich die Menschen begegnen und ohne Vorurteile miteinander ins Gespräch kommen. Einfach mal über den eigenen Tellerrand schauen, staunen, die Dinge auf sich wirken lassen und manchmal einfach mitmachen“, sagt Sylvia Hofmann. Die einzelnen Aktionen dauern jeweils eine halbe bis eine Stunde.

So öffnet eine Familie ihr ganz privates Wohnzimmer und vermittelt einen Eindruck des vogtländischen Dialektes. Ein Orthopädieschuhmacher zeigt, wie aufwendig es ist, solch ein speziell angefertigtes Paar Schuhe herzustellen. Und im Hospiz gibt es Kaffee und Kuchen und die Mitarbeiter zeigen, was Hospizarbeit bedeutet. „Denn wir sollten auch an diejenigen denken, denen es nicht so gut geht“, meint Sylvia Hofmann. Mitmachen können Interessierte beim Herstellen von Bienenwachskerzen und dem Basteln bei der Adventsgemeinde.

Wer die Adventstürchen besuchen möchte, sollte jeweils eine Tasse dabei haben. Denn die Orte werden nicht nur mit der entsprechenden Tageszahl und einem Licht gekennzeichnet. Überall gibt es einen Weihnachtstee, Punsch oder ein anderes Heißgetränk.

Die spontane Idee hat so große Wirkung gezeigt, dass sich Sylvia Hofmann und Sybille Brügelmann vorstellen können, auch in den nächsten Jahr einen solchen lebendigen Adventskalender zu organisieren. Vielleicht auch in veränderter Form, zum Beispiel immer in einer anderen Straße.

Die genauen Orte und Zeiten der Kalendertürchen stehen auf Flyern und Plakaten, die ab 15. November in Leisnig und den Ortsteilen verteilt werden.

Mehr lokale Nachrichten aus Döbeln und Mittelsachsen lesen Sie hier.