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Ein Löschteich wie ein Gruselkabinett

Im Teich an der Sonnenstraße ist nur noch wenig Wasser. Jede Menge Müll ist zum Vorschein gekommen. Doch der ist nicht einfach zu entsorgen.

Von Sylvia Jentzsch
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Sonnenschein und Blütenpracht können nicht darüber hinwegtäuschen, wie schlimm es im Teich auf dem ehemaligen Hausschuhwerke-Gelände aussieht.
Sonnenschein und Blütenpracht können nicht darüber hinwegtäuschen, wie schlimm es im Teich auf dem ehemaligen Hausschuhwerke-Gelände aussieht. © Dietmar Thomas

Hartha. Er sieht schon gruselig aus, der Löschteich an der Sonnenstraße. Über das Gestrüpp im Gewässer hat sich ein grauer Schleier gelegt.

Eine Mülltonne aus DDR-Zeiten, ein Plastikstuhl und auch Töpfe liegen dazwischen. Kunststoffmüll setzt einige farbige Akzente. Sichtbar sind die Schäden an der Folie, die den Teich abdichten soll. Auf drei Seiten ist das Gewässer eingezäunt. Zum Hort gibt es einen Zaun, hinter dem eine Hecke gepflanzt wurde. Doch ein Teil ist offen. Bauzäune sollen verhindern, dass jemand in unmittelbare Nähe des Teiches kommt. Nicht einmal die blühenden Sträucher ringsum können den traurigen Anblick aufwerten. Im Teich ist nur noch wenig Wasser. Warum er abgelassen worden ist, dazu gibt es von der Stadt keine konkreten Informationen. „Vor etwa zwei Wochen war der Teich am Morgen abgelassen“, sagte eine Erzieherin des Hortes. Sie ärgert sich über den Anblick.

Doch so schnell wird sich an dem Zustand nach Aussage von Bauamtsleiter Ronald Fischer nichts ändern. „Es gibt noch keine Planung, wie es mit dem Teich weitergeht.“ Zurzeit habe die Stadt kein Geld, um den Sondermüll zu entsorgen. „Wir müssen klären, wie hoch die Kosten für die Beräumung und eine Instandsetzung sind. Dann müsste das Geld in den Haushalt eingestellt werden“, so Ronald Fischer. Es solle auch noch geklärt werden, ob das Gewässer noch als Löschteich genutzt werden soll.

Dazu sagte Gemeindewehrleiter René Greif: „Der Teich wird unbedingt benötigt, weil er die Wasserversorgung bei einem Brand in diesem Bereich mit absichert.“

Bis Ende des Jahres 2015 wurde das Gewässer von den Harthaer Petri-Anglern genutzt. Es war ihr Vereinsobjekt. Doch wegen des Altersdurchschnitts der Vereinsmitglieder konnte das Objekt nicht mehr gepflegt werden. Nach der Wende pachtete der Verein den Feuerlöschteich der ehemaligen Hausschuhwerke von der Stadt Hartha, die das Areal gekauft hatte. Schon vor Jahren hatten die Angler darauf hingewiesen, dass der Teich nicht dicht ist.