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Ein Ort der Stille und des Duftes

Unterhalb der Kirche in Hohnstein gibt es einen ganz besonderen Garten. Margitta Pavlicek kümmert sich darum.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Hohnstein. Die Hohnsteinerin Margitta Pavlicek hat ein Faible für Kräuter. Sie bietet Kräuterführungen an und betreibt auf dem Marktplatz eine Tee- und Kräuterstube. Und sie kümmert sich auch um ein ganz besonderes Kleinod: um den Pfarrgarten unterhalb der Hohnsteiner Kirche. Den hält sie in Ordnung, bekommt ab und zu auch Unterstützung. Da muss nicht nur gejätet und gegossen werden. Sie sorgt zum Beispiel auch dafür, dass die Sträucher in der richtigen Form bleiben.

Und wer in dem Garten innehält, wird spüren, dass es ein ganz besonderer Ort ist, einer der Stille, der Ruhe und des Duftes. Margitta Pavlicek hat hier viele Kräuter angepflanzt, die manch einer gar nicht mehr kennt. Dazu wurden kleine Schilder aufgestellt, um das jeweilige Kraut zu erklären. „Hier kann man zum Beispiel lernen, ob die Pflanze der Stinkende Storchschnabel, das Mädesüß oder Sanikel ist“, sagt sie. Und natürlich gibt Margitta Pavlicek auf den Schildern viele nützliche Tipps, wofür oder wogegen die Kräuter sind. „Ich kann nur jeden ermuntern, den kleinen Garten zu besuchen. Im Sommer spendet eine große Eiche Schatten. Für mich ist es auch ein Platz zum Innehalten“, sagt sie.

Die Hohnsteinerin hat aber auch zur Geschichte recherchiert. Denn der Garten wird als Laasgarten bezeichnet. Der Begriff ist heute kaum noch gebräuchlich. „In Hohnstein haben die Bewohner aufgrund der Bebauung nur selten einen Garten am Haus. Dieser war aber früher für die Eigenversorgung unentbehrlich“, sagt sie. Deshalb bekamen die Einwohner ein Stück Land zugewiesen, was sie für den Anbau von Obst und Gemüse pachten konnten. „Man kann daher Laasgarten von ‚überlassen‘ oder auch von dem slawischen Begriff Laske, das heißt ‚Rodung‘, ableiten“, sagt sie. So wurde dieses Stück Land unterhalb der Kirche früher für die Versorgung einer oder mehrerer Familien genutzt.

Genaue Fakten liegen darüber aber offenbar nicht vor. Jetzt ist der Garten ein kleiner Geheimtipp für einen Besuch in Hohnstein. Aber Margitta Pavlicek will vor allem auch die Hohnsteiner selbst zu einen Abstecher einladen.