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Ein Zeichen für verfolgte Christen

Aktivisten haben an der Frauenkirche einen arabischen Buchstaben aufgehängt, der ein Terrorsymbol des IS ist.

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© Fingerprint

Weithin sichtbar prangt am Montag über der Kuppel der Frauenkirche das weiße Transparent mit dem arabischen Buchstaben „N“. Es steht für Nazarener (Christen) und wird seit gut zwei Jahren von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als Symbol für Christenvertreibungen und Morde genutzt. Es ist die Ankündigung des Terrors gegen die religiöse Minderheit im Nahen Osten. Wer den Buchstaben in Syrien oder dem Irak an seiner Haustür findet, kann nur zum Islam konvertieren, eine Schutzsteuer zahlen oder fliehen – sonst verwirkt er sein Leben. Allein aus Mossul flohen Zehntausende vor dem IS. Eine Rückkehr in die Heimat dürfte für die meisten undenkbar sein.

Mit der Aktion an der Frauenkirche wollen die Aktivisten der Gruppe Fingerprint aus der Schweiz ein Zeichen für verfolgte Christen setzen, sagt Sprecher Stephan Maag. „Wir verstehen uns als eine Art Greenpeace für Jesus“, so der 37-Jährige.

Nicht nur im Nahen Osten gibt es diese Probleme. Maag zufolge seien muslimische Flüchtlinge, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum christlichen Glauben konvertieren, Ziel von Anfeindungen, Drohungen und Gewalt durch Landsleute. Vor allem in österreichischen Asylzentren konvertierten demnach viele Muslime zum Christentum, so Maag. (SZ/two)