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Eine Mammutdame zum Knuddeln

Das Maskottchen des Geoparks findet nicht nur bei Kinder Anklang. Es ist in Bad Muskau und Döbern erhältlich.

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Leonie Distelrath hat Maskottchen Susi Stoßzahn  in ihr Herz geschlossen.
Leonie Distelrath hat Maskottchen Susi Stoßzahn in ihr Herz geschlossen. © Foto: Rolf Ullmann

Döbern/Region. Die achtjährige Johanna drückt das kleine Wesen aus Fell ganz fest an sich. Die Nachbildung eines der Giganten der Urzeit hat sie sofort lieb gewonnen. Die kleine Mammutdame hört auf den Namen Susi Stoßzahn und ist so recht zum Knuddeln geeignet. Rolf Seilberger, dem Vorsitzende des Arbeitskreises Eiszeitdorf, ist mit dem Maskottchen eine tolle Geburtstagsüberraschung für Johanna während des jüngsten Schneetreibens im Felsengarten des Ehepaares Feller in Krauschwitz gelungen. Susi Stoßzahn gefällt jedoch nicht nur dem Geburtstagskind, sondern gleich mehrere Kinder und Erwachsene wollen wissen, wo man das kleine Mammut kaufen kann und warum es zum Maskottchen des Geoparks Muskauer Faltenbogen auserkoren wurde. „Wir vom Arbeitskreis sind ein wenig verwundert darüber, dass Susi Stoßzahn aber auch ihr Gefährte Flint Feuerstein hier noch so wenig bekannt sind. Denn beide sind die Hauptfiguren in den Heften Geopark-Mini und führen durch den Inhalt,“ sagt Rolf Seilberger. Denn inzwischen liegt die zehnte Auflage dieses ebenso lehrreichen wie anschaulichen Heftes vor. Eine Stippvisite im Büro des Geoparks in Döbern erweist sich als sehr hilfreich, um auf die Fragen zu Susi Stoßzahn und ihren Gefährten eine Antwort zu geben.

Die Geschichte beginnt an der Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts in einer Tongrube bei Klinge, einem kleinen Ort unweit von Cottbus. Nachdem schon einige Skelettreste eines Jungmammuts entdeckt worden waren, stießen die Geologen im Jahr 1903 auf ein nahezu vollständig erhaltnes Skelett eines Mammuts. Die Untersuchung brachten zutage, dass es sich um ein weibliches Tier, im Alter zwischen 45 bis 50 Jahren handelt. Den Wissenschaftlern ist es auch gelungen, den Lebenszeitraum in der sogenannten Eem-Warmzeit vor etwa 115 000 Jahren bis 128 000 Jahren, genauer einzugrenzen. Offenbar war es beim Trinken im Moor versunken. Der Luftabschluss sorgte schließlich dafür, dass die Knochen erhalten geblieben sind. Die Originalteile wurden nach Berlin gebracht, wo sie sich bis heute im Naturkundemuseum befinden. 2004 ist es gelungen, eine original getreue Kopie des Skeletts anz fertigen.

Im vier Jahre zuvor eingeweihten Kreishaus des Landkreises Spree-Neiße kündet Susi Stoßzahn, wie die Nachbildung bald genannt wurde, ihren ständigen Platz. Hier kann sie auch während der Öffnungszeiten des Kreishauses in der Forster Heinrich-Heine-Straße 1 besichtigt werden.

Der Cottbuser Dr. Manfred Kupetz sowie Dr. Klaus-Peter Schulze als Döbern wirkten federführend bei der Verwirklichung dieses Projekts. Sie entwickelten auch die Idee, mit Susi Stoßzahn in einer engen Verbindung sowohl für den Landkreis Spree-Neiße als auch für den Geopark zu werben und die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit darauf zu richten. Als Symbol für diese Aktivitäten erweist sich Susi Stoßzahn als Miniaturausgabe eines Mammuts schließlich als am besten geeignet. In der Funktion eines Gastgeschenkes des Landkreises sowie als Souvenir kündet bereits eine Vielzahl von Exemplaren von den Besonderheiten der Landschaft des Muskauer Faltenbogens in Deutschland sowie in Polen. Interessenten können das possierliche Tierchen zum Preis von zehn Euro in der Touristinformation am Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau aber auch im Büro in Döbern erwerben. In Kürze soll Susi Stoßzahn Verstärkung durch neue Exemplare erhalten.

In diesem Jahr feiert die Reihe der Geopark-Minis mit dem Erscheinen des Zehnten Heftes ein Jubiläum. Einmal pro Halbjahr laden Susi Stoßzahn und Flint Feuerstein Kinder aber auch Erwachsene ein, ihnen in den Geopark zu folgen und dabei um viel Wissenwertes reicher zu werden. Die Broschüre ist speziell für Mädchen und Jungen der 3. bis 6. Klasse konzipiert. „Das bedeutet aber nicht, das die anderen Altersgruppen außen vor bleiben sollen,“ erläutert Nancy Sauer. Die Broschüre erscheint halbjährlich in einer Auflage von 2000 Exemplare in deutscher Sprache sowie in einer Anzahl von 1000 Heften auf Polnisch.

Sie wird an Schulen sowie an touristische Einrichtungen kostenlos in beiden Ländern verteilt. Im Landkreis Görlitz bereichern sie die ausliegenden Materialien in den Touristinformationen in Bad Muskau, in Weißwasser, im Erlichthof Rietschen, im Findlingspark Nochten sowie im Schloss Kromlau. Durch ihren Inhalt eignen sich die Geopark-Minis sehr gut für die Unterrichtsgestaltung, zum Beispiel im Fach Geografie. „Wenn Schulen, das wünschen, stellen wir Klassensätze bereit, die nach Absprache bei einem der Anlaufpunkte ab geholt oder geliefert werden können,“ sagt Nancy Sauer. Telefonisch ist das Geoparkbüro unter 035600 368714 oder per E-Mail unter [email protected] erreichbar.