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Eine schäbige Anmache

Ein 35-Jähriger verabredete sich unter falschen Daten mit einem 14-jährigen Mädchen. Es war nicht das erste Mal.

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Von Alexander Schneider

Ein 14-jähriges Mädchen fuhr nach Dresden, um „Janosch“ zu treffen, ihre Internet-Bekanntschaft. Tatsächlich stand jedoch ein damals 33-jähriger Mann am Hauptbahnhof, gab sich als Janoschs Freund aus und nahm die Jugendliche mit zu sich nach Weinböhla. Dort angekommen, ging es dann recht schnell zur Sache. Sie hatten Sex. Angeblich soll der Mann der Jugendlichen zu verstehen gegeben haben, dass er sie für Janosch „testen“ soll.

Gestern stand der heute 35-jährige Mann vor dem Amtsgericht Dresden. Er soll in dem Internetforum „Willste quatschen“ gezielt mit der Jugendlichen Kontakt aufgenommen haben und ihr als „Janosch“ eine andere Identität vorgegaukelt haben, um später mit ihr Sex zu haben.

Mit dieser Masche soll der 35-Jährige schon mehrfach nach jungen Mädchen gesucht haben. Erst im Dezember wurde er am Landgericht Dessau wegen sexuellen Missbrauchs einer Jugendlichen im Jahr 2010 zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sieben Monaten verurteilt.

Für die aktuelle Tat, die im April 2013 stattfand, und zwei ganz ähnliche Missbrauchsvorwürfe aus den Jahren 2003 und 2013 sollte sich der Mann zunächst vor dem Landgericht Dresden verantworten. Er saß 2013 fünf Monate in Untersuchungshaft. Doch die Richter bezweifelten die Glaubwürdigkeit von zwei Geschädigten. So landete nur noch ein Fall vor dem Jugendschutzgericht am Amtsgericht.

Der Angeklagte gab die Vorwürfe zu und ersparte der Jugendlichen eine Aussage vor Gericht. Weiteren Fragen musste er sich nicht stellen. Allerdings stimmte er einer Therapie zu und werde der 14-Jährigen ein Schmerzensgeld von 2 500 Euro zahlen. „Ich habe viel gutzumachen“, sagte er.

Richterin Susanne Burbach-Wieth verurteilte den Mann zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung, in der die Strafe aus Dessau enthalten ist. Der Angeklagte habe die sexuelle Unerfahrenheit des Mädchens ausgenutzt. Es sei durch den Missbrauch erheblich traumatisiert worden, sagte die Richterin.