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Eine Scheune voller Heimlichkeiten

Ein Weihnachtsmarkt im ländlichen Stil ist am Sonntag in Wurgwitz zu erleben – samt großer Wäsche und Eselgeschrei.

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Tilo Barthel (li.) und Matthias Gilbricht dekorieren die Kulturscheune in Wurgwitz.
Tilo Barthel (li.) und Matthias Gilbricht dekorieren die Kulturscheune in Wurgwitz. © Foto: Andreas Weihs

Der Heuwagen muss raus. „Er ist klasse. Doch er steht im Weg“, sagt Tilo Barthel vom Verein Wurgwitzer Scheune. Zwei Männer wollten mit dem Gänsestall vorbei. Nun ziehen sie polternd wieder ab. Die Kulturscheune in Freital-Wurgwitz wird für den Weihnachtsmarkt am ersten Advent geschmückt. Der Weihnachtsmarkt findet zum vierten Mal in dem rekonstruierten Gebäude Am Weinberg statt. Bis Herbst 2013 nutzten die Vereinsmitglieder die Rittergutsscheune an der Zöllmener Straße. „Von Jahr zu Jahr läuft die Organisation besser. Doch der Aufbau ist immer etwas anders“, sagt die Vereinsvorsitzende Annett Gilbricht.

Im Obergeschoss der Scheune legt sie mit anderen Frauen Rolltücher auf die Markttische. Barthel schlägt einen Nagel für ein nostalgisches Schlittschuhpaar in einen Balken. Es ist Teil der Dekoration wie die über 80 Papiersterne aus Butterbrottüten, die alte Milchkanne, der Milchkrug oder die Quitten, die die Frauen nun polieren. Helfer unterstützen die Vereinsmitglieder. Auf den Markttischen liegen schwarze Schilder mit weißer Schrift. „Wärmendes und Waschzeug“, „Stoff und Faden“, „Töpferei“ oder „Honig“ steht darauf. Vieles kommt aus dem Ort. Das Bühnenprogramm beginnt der Sängerverein Wurgwitz.

Die Atmosphäre wächst mit den Besuchern. Adventskränze werden nach ihren Wünschen fertig mit Bändern geschmückt. Kinder können Plätzchen ausstechen und basteln. Ab dem späten Nachmittag verteilt der Weihnachtsmann dann seine Gaben. Alte Rodelschlitten, Skier und Holzroller zaubern Erwachsenen Kindheitserinnerungen herbei.

Am Eingang, vor dem ein Gehege für Esel entsteht, erinnern Zuber, Waschbrett und Stampfer an den großen Waschtag. Eine Schlafmütze und ein Spitzenbaumwollhemd baumeln an einem Seil. Tilo Barthel baut daneben ein Ofenrohr zusammen. Dann macht er sich an einem Waschkessel zu schaffen. „Er stammt aus einem Bauernhaus. Wir schöpfen daraus Glühwein.“ (Dorit Oehme)

Weihnachtsmarkt in der Kulturscheune Wurgwitz: 2.12., ab 12 Uhr. Die Scheune befindet sich Am Weinberg. Es empfiehlt sich, zu Fuß zu kommen oder an der Zöllmener Straße zu parken. Infos im Internet.