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Eintrittspreise beim Elbhangfest steigen

Am letzten Juni-Wochenende steht in Dresden wieder das Fest zwischen Körnerplatz und Pillnitz an. Festvereins-Chefin Heike Reichel spricht über das Sicherheitskonzept und höhere Kosten.

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© Ronald Bonß

Dresden. Am letzten Juni-Wochenende, vom 23. bis 25. Juni, steht wieder das Elbhangfest an. Die Vorbereitungen laufen. Im SZ- Interview spricht Heike Reichel, Chefin des Elbhangfest-Vereins, der auch den Loschwitzer Weihnachtsmarkt organisiert, über das Programm und das schwierige Geschäft mit den Open-Air-Festen.

Elbhangfest-Vereins-Chefin Heike Reichel steckt mit ihrem Team mitten in den Vorbereitungen.
Elbhangfest-Vereins-Chefin Heike Reichel steckt mit ihrem Team mitten in den Vorbereitungen. © Sven Ellger

Frau Reichel, nach den Terroranschlägen von Manchester und Paris – wie scharf sind die Sicherheits-vorkehrungen beim Elbhangfest?

Wir werden an dem Sicherheitskonzept der Vorjahre nichts ändern. Das haben wir mit dem Ordnungsamt und der Polizei so besprochen. Wir möchten mit unseren Besuchern ein fröhliches Fest feiern, so wie in den 26 Jahren bisher.

Wie sieht das Konzept genau aus?

Wir haben wie immer einen Sicherheitsdienst engagiert, der wird präsent sein. Spezielle Kontrollen an den Eingängen wird es nicht geben. Uns kann man aber auch nicht mit den Festen BRN und Stadtfest vergleichen.

Warum nicht? Bei Ihnen sind es auch rund 50 000 Menschen pro Tag...

Wir haben ein anderes Publikum. Probleme mit betrunkenen Pöblern oder Randalierer gibt es nicht. Wir verstehen uns eher als Kultur- und Familienfest und werden von unseren Gästen auch so wahrgenommen.

Worauf können sich Ihre Gäste denn freuen?

Das Fest kommt am Reformationsjubiläum nicht vorbei. Daher ist das Motto „Martins Most und Katharinas Äpfel“. Auf dem Dorfplatz in Loschwitz wird es eine italienische Piazza mit italienischen Bands geben. Und in Wachwitz wird die Hölle los sein!

Das klingt spannend, was heißt das genau?

In diesem Jahr wird es erstmals die Wachwitzer Höllenkirmes geben mit einem Höhepunkt am Samstagabend um 22 Uhr mit dem Konzert der Budapester Band Firkin, einer Feuershow, Artisten und einem illuminierten Boot.

Auf welchen Programmpunkt freuen Sie sich privat?

Auf die Konzerte in Pillnitz. Da wird das International Jazz Bridge Festival aus Prag mit 35 Mitgliedern spielen und ein großer Kinderchor mit 100 Kindern aus Hamburg, Melnik und Dresden unter der Schirmherrschaft von Rolf Zuckowski singen.

Beteiligen sich auch wieder so viele Anwohner am Fest?

Darauf freuen wir uns immer besonders: Auf die vielen offenen Höfe und Gärten. Die Leute hier sind sehr stolz auf ihren Elbhang und ihre Gastfreundschaft.

Bleiben die Eintrittspreise wie gehabt?

Der Preis für das Wochenend-Ticket im Vorverkauf bleibt konstant bei zehn Euro, allerdings endet der Vorverkauf in diesem Jahr am Dienstag vor dem Fest. Die Preise an den Tageskassen müssen wir leider ein wenig anpassen. Die Festkarte für alle Tage kostet 14 Euro, die Tageskarte für den Samstag 13 statt 12 Euro. Dafür können wir dieses Jahr die Wochenendkarte für Dresden-Pass-Inhaber für fünf Euro anbieten.

Warum müssen Sie die Preise anheben?

Unsere Kosten steigen jedes Jahr, vor allem für die Straßenbeschilderung, die Müllentsorgung und die Sanitäter.

Was heißt das konkret?

Um mal ein Beispiel zu nennen: die Preise für das Aufstellen der Straßensperrungsschilder sind um 30 Prozent in den letzten drei Jahren gestiegen, bei anderen Dienstleistern erwarten wir ähnliche Anpassungen. Diese Firmen sind uns zugewandt, müssen aber kostendeckend kalkulieren.

Machen Sie mit dem Fest inzwischen Gewinn?

Nein. Wir kommen im günstigsten Falle bei plus minus null raus. Wir wollen die Künstler anständig bezahlen. Das ist es uns wert. Bei den Einnahmen sind wir stark wetterabhängig. 2016 war beispielsweise ein schlechtes Jahr. Regen, die Fußball-EM und die Ferien haben uns nicht in die Karten gespielt.

Gab es letztes Jahr ein Minus?

Ja, aber ein großzügiger Spender hat uns mit einer fünfstelligen Summe aus dem Minus geholt.

Bekommen Sie Fördermittel von der Stadt?

Ja, aus dem Topf für Großveranstaltungen, aus dem auch der CSD und das Stadtfest Geld bekommen. Durch die Abgaben für Sondernutzungen und Straßennutzung zahlen wir das aber großteils quasi zurück.

Machen Sie deshalb dieses Jahr besonders viel Werbung?

Genau, das ist unser Plan. Wir möchten durch großflächige und zahlreiche Banner und Plakate möglichst vielen Menschen Lust auf das Elbhangfest machen.

Das Gespräch führte Julia Vollmer.