Pirna
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Elbe sucht Parkplatz

Der Fluss hat den neuen Elbeparkplatz in Stadt Wehlen erobert. Das heißt noch lange nicht, dass Hochwasser ist.

Von Siri Rokosch
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Das Wasser der Elbe schwappt bereits bei einem Pegelstand von 2,70 Metern an den Wehlener Elbeparkplatz. Die erste Hochwasser-Alarmstufe gilt ab vier Metern.
Das Wasser der Elbe schwappt bereits bei einem Pegelstand von 2,70 Metern an den Wehlener Elbeparkplatz. Die erste Hochwasser-Alarmstufe gilt ab vier Metern. © SZ

Ganz gemächlich ist die Elbe in dieser Woche aus ihrem Bett gekrochen und hat einen Teil des großen Elbeparkplatzes in Stadt Wehlen überflutet. Ganz routiniert sind ein paar Meter weiter Bauarbeiter auf der Fläche unterwegs, um Fugen auf dem frisch sanierten Areal abzudichten. Ein ungewöhnliches Bild.

Man habe den Elbpegel im Blick, aber gefährlich sei das alles nicht, erklärt Diplomingenieur Torsten Richter, der als Projektsteuerer der Ipro-Consult GmbH für die Beseitigung der Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013 in Wehlen verantwortlich ist. „Wir haben den Parkplatz 2017 von Grund auf hochwassersicher wieder hergestellt und verfugt. Das Elbwasser, das jetzt auf einem Viertel der Stellflächen steht, kann keinen Schaden anrichten, und das sächsische Landeshochwasserzentrum rechnet derzeit nicht mit viel höheren Wasserständen.“ Die Arbeit an den Fugen geht dort, wo kein Wasser steht, ganz normal weiter. Am Donnerstag zeigte der Elbpegel Schöna einen Wasserstand von 3,50 Metern, am Freitag waren es 3,30 Meter.

Wehlen lässt derzeit die gesamte Fläche des Elbeparkplatzes mit insgesamt 100 Stellflächen neu verfugen. „Das ist so geplant und nötig, da sich die ersten Fugen von 2017 setzen und festigen mussten. Nach etwa einem Jahr kann dann erneut verfugt werden, erklärt Torsten Richter. Der jetzt verwendete Fugenmörtel ist ein sogenanntes Zwei-Komponenten-Harz. Es ist so fest wie Beton, aber wasserdurchlässig und lässt sich besser als Beton verarbeiten. „Damit können wir verhindern, dass es im Falle einer neuen Flut zu Ausspülungen kommt wie wir es 2013 erlebt haben“, sagt Torsten Richter. Mit den neuen Fugenarbeiten wollen die Bauleute bis zu Ostern fertig sein. „Sollte es weiter regnen und das Wasser so hoch bleiben, könnte sich der Fertigstellungstermin noch etwas nach hinten verschieben“, sagt der Ingenieur. Der Elbeparkplatz soll aber zu Ostern für die Besucher geöffnet werden, egal, ob die neue Fugenschicht schon komplett aufgetragen wurde oder nicht. Die wasserdichte Erneuerung des Parkplatzes kostet rund 1,8 Millionen Euro.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/pirna und www.sächsische.de/sebnitz vorbei.

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