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Eltern appellieren an das Gewissen der Einbrecher

Diebe nahmen aus der Nieskyer Heilpädagogischen Kita vier Fotoapparate mit. Darin sind Bilder, die nicht zu ersetzen sind.

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© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Niesky. An drei Türen in der Kindereinrichtung „Pusteblume“ hängt jeweils ein Aufruf, verfasst von den Eltern, deren Kinder dort betreut werden. Gerichtet ist dieser an den oder die Einbrecher, der oder die vor Heiligabend den Heilpädagogischen Kindergarten aufsuchten. Sie entwendeten nicht nur eine Geldkassette mit 30 Euro Barem darin, sondern insgesamt auch vier Fotoapparate. Eine Spiegelreflexkamera, die die Kita als Geschenk bekommen hat, und drei Kameras, die den Gruppen gehören. „Auf diesen drei Apparaten sind die Fotos von unserem Herbstfest und der Weihnachtsfeier“, erklärt Leiterin Dana Lehmann. Mit dem Diebstahl der Geräte sind auch die Speicherkarten mit den Fotos verschwunden.

„Der Verlust der Kameras schmerzt uns, aber noch mehr, dass die Bilder auch weg sind. Der ideelle Verlust ist für uns der größere Schaden “, ergänzt die Leiterin. Das ist auch die Meinung der Eltern, die an das Gewissen der Diebe appellieren. „Auf den SD-Karten sind seit Herbst alle Erlebnisse der Kinder dokumentiert und die damit verbundenen Entwicklungsschritte“, schreiben die Eltern. Ihre Bitte ist, dass sich die Diebe ein Herz fassen und wenigsten die Speicherkarten der Einrichtung wieder zukommen lassen sollen. „Gern auch anonym im Briefkasten.“ Und: „Die Kameras dürft ihr euch als Geschenk behalten!“ Unterzeichnet von den Kindern, Erzieherinnen und Eltern des Kindergartens.

Ob die Einbrecher von den Aushängen in der Kita Kenntnis bekommen, das ist fraglich. Denn die Polizei ermittelt noch zu diesem Einbruch – und die Täter sind bisher nicht bekannt. Zudem gibt es bisher keine Reaktionen, was die Wiederbeschaffung der Speicherkarten betrifft. Auch die Veröffentlichung des Aufrufs auf der Facebook-Seite der Lokalredaktion Niesky brachte außer Meinungsäußerungen noch keinen Hinweis auf den Verbleib der Bilder.

Die Eltern haben ihren Aufruf auch als Kleinanzeige bei Ebay aufgegeben – unter dem Motto: „Wir brauchen Ihre Hilfe“. Aber auch von dort gibt es bisher keine Reaktionen. Bleibt den Eltern und Erzieherinnen nur die Hoffnung, dass die gespeicherten Fotos doch noch irgendwann und irgendwie den Weg in den Kindergarten finden. Vorausgesetzt, die Diebe haben ein Einsehen. Alternativ bleibt als Lehre aus dem Vorfall, die Datenträger immer sicher und fern der Kameras aufzubewahren, so wie es bereits mit anderen Wertgegenständen gehandhabt wird.