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Endlich erwachsen

Zwei Anbieter von Jugendweihefeiern bieten verschiedene Formate an. Die Eltern und Jugendlichen haben die Wahl.

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© DA-Archiv/Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Mittelsachsen. Viele Jugendliche fiebern diesem Tag entgegen, dem Tag, an dem sie symbolisch vom Kind zum Erwachsenen werden. Der Tag, an dem sie im Mittelpunkt stehen. Bald werden mehr als 900 Jugendliche in der Region Mittelsachsen die feierliche Jugendweihe begehen. Sie haben sich ein Jahr lang auf diesen wichtigen Tag im Leben vorbereitet.

Die Organisation der Kurse, Jugendstunden und der Feiern übernehmen in der Region vor allem zwei große Anbieter. Das sind der Sächsische Verband für Jugendweihe und Jugendarbeit und der Verein Kinder- und Jugendarbeit Mittelsachsen in Waldheim. Weitere kleine, private Anbieter gibt es ebenfalls.

Die Entscheidung liegt bei den Jugendlichen und Eltern. Während manche die Individualität der Angebote schätzen und den Verein Kinder- und Jugendarbeit Mittelsachsen wählen, mögen andere die größere Vielfalt, die der Sächsische Verband für Jugendweihe und Jugendarbeit zu bieten hat.

Eine Vielzahl von Kursen

Veranstaltungen

Termine des Sächsischen Verbandes für Jugendweihe und Jugendarbeit: Roßwein am 28. April und 11 Uhr und um 13.30 Uhr im Rathaus, Hartha am 12. Mai in der Hartharena.

Termine des Vereins Kinder- und Jugendarbeit Mittelsachsen in Waldheim: Leisnig am 14. April im Schützenhaus, Waldheim am 12. Mai im Ratssaal, Döbeln 28. April und 5. Mai im Hotel „Weiße Taube“, Roßwein am 5. Mai im Ratssaal, Ostrau 21. April im ehemaligen Gasthof „Wilder Mann“

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„Bei diesem gibt es zahlreiche Kurse zu verschiedenen Themen wie Bewerbung, Berufsorientierung, Demokratie und Geschichte“, sagte Carla Hentschel vom Verband. Auch die Klassiker wie Kniggekurse oder alkoholfreies Cocktailmixen seien sehr gut besucht. Der Verband bietet auch Freizeitangebote wie die „Lange Nacht der Projekte“, den Teeny Treff und die Jugendweihe-Disco an. Bildungs- und Freizeitreisen führen die Heranwachsenden nach Buchenwald, zur Auftaktparty nach Olganitz und während der Fahrt der Vorbereitungsstunden in die französische Metropole Paris. „Diese bildet dann den Abschluss der eineinhalbjährigen Jugendarbeit“, sagte Matthias Reif, Büroleiter des Verbandes in Freiberg.

„Die Jugendweihe ist nach wie vor beliebt. In manchen Fällen nehmen Jugendliche an der weltlichen Feier teil und lassen sich auch konfirmieren. Auch unsere Veranstaltungen stehen allen offen“, so Matthias Reif, der das Freiberger Büro leitet. Zahlreiche Kontaktstellen finden sich darüber hinaus in der Großregion Mittelsachsen, unter anderem in Rochlitz, Mittweida und Hartha.

„Jugendweihe ist viel älter als die DDR. Die Veranstaltung steht in der Tradition der 163 Jahre alten Jugendweihebewegung, deren Wurzeln in der Zeit der Aufklärung, den Revolutionen in Amerika und Frankreich mit der Verkündung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit liegen.“ Für Reif sei es immer schön zu sehen, welchen Entwicklungsweg die jungen Charaktere bis zu ihrer Jugendweihefeier durchlaufen: „Sie sehen Dinge plötzlich mit anderen Augen, entwickeln andere Perspektiven, handeln bewusster. Man muss natürlich sensibel und flexibel auf die Individualität des Einzelnen eingehen.“

Im Verband laufen die letzten Feiervorbereitungen auf Hochtouren, so auch der Verkauf der Gästekarten. „Spätentschlossene Familien, die noch eine Teilnahme an der Jugendweihe 2018 wünschen, sollten sich umgehend im Regionalbüro melden“, sagte Matthias Reif.

Fünf Veranstaltungen in der Region

Der Verein Kinder- und Jugendarbeit Mittelsachsen ist in der Region sehr aktiv, organisiert aber auch in ganz Sachsen Jugendweihe-Feierlichkeiten. Dabei setzt der Verein vor allem auf Individualität. Und die kommt an. Immerhin entschieden sich etwa 350 Jugendliche und deren Eltern, den Schritt ins Erwachsenenleben mit dem Verein Kinder- und Jugendarbeit Mittelsachsen zu gehen.

„Wir bieten insgesamt vier Jugendstunden an. Da geht es um Mode, die Pubertät, ums Mixen von alkoholfreien Cocktails oder was alles dazugehört, ein guter Gastgeber zu sein. Im April stellen wir die Festredner vor“, so Carola Weber vom Verein, den es seit zehn Jahren gibt. „Wir haben bewusst ein kleineres Format gewählt, um persönlicher und individueller zu sein“, so Weber. Manchmal würde sich nur eine Klasse für den Verein entscheiden. Aber auch das sei in Ordnung. Zum ersten Mal wird es im ehemaligen Gasthof „Wilder Mann“ in Ostrau eine Jugendweihefeier geben. Dann feiern Jugendliche aus Mügeln, Ostrau und Zschaitz-Ottewig im festlichen Ballsaal. Carola Weber hofft, dass die Angebote des Vereins beim nächsten Mal auch die Schüler in Hartha erreichen.