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Endspurt auf der alten Staatsstraße

Sanierung und Rückbau der Trasse von Rippien nach Goppeln sind fast abgeschlossen. Nun gibt es dort weitere Pläne.

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© Karl-L. Oberthür

Von Stephan Klingbeil

Bannewitz. Nun ist sie drauf. Die alte Staatsstraße S 191 hat zwischen den Bannewitzer Ortsteilen Rippien und Goppeln eine neue Deckschicht bekommen. Ein letztes Mal waren die Asphaltschieber der Dresdner Baufirma Wolff und Müller am Mittwoch dort unterwegs. Auf einer Länge von 800 Metern wurde der Belag zwischen Rippiener Kleingartenanlage und Goppelner Ortseingang aufgetragen und platt gewalzt. Der neue Asphalt soll bis diesen Donnerstag abgekühlt sein. Und bis spätestens 19. August sollen die Straßenränder fertiggestellt und begrünt sein. Danach sind die seit rund 16 Monaten dauernden Arbeiten zur Sanierung der alten S 191 zwischen der Bundesstraße B 170 in Hänichen und dem Buswendeplatz in Goppeln beendet. Im Mai 2015 begannen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt von Hänichen nach Rippien bis zur Kreuzung Nöthnitzer Straße. Sie wurden bereits vor einem Jahr abgeschlossen. Nun ist der letzte rund zwei Kilometer lange Abschnitt fast fertig.

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Foto: / / © Grafik: SZ

„Größere Probleme hat es nicht gegeben“, sagt Ralf Sonntag vom zuständigen Dresdner Planungsbüro Ipro Consult. „Eine Ausnahme war vielleicht, dass wir auf Rippiener Terrain teils wohl 150 Jahre alte Anschlüsse an der Regenwasserleitung fanden, die bisher nicht bekannt waren.“ Neben dem neuen Asphalt wurde nun auch dafür gesorgt, dass Niederschläge fortan besser in Richtung Gebergrund abfließen. Bannewitz ist seit rund drei Jahren für die knapp vier Kilometer lange Straße zuständig, zuvor der Freistaat. Als im Oktober 2013 die neue S 191 freigegeben wurde, die derzeit auch als Umleitungsroute dient, verlor die alte Strecke ihren Status als Staatsstraße. Sie ist seither Gemeindestraße. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr finanziert aber noch Rückbau und Sanierung der ehemals von vielen Schlaglöchern gesäumten alten S 191. Insgesamt erhielt die Gemeinde dafür gut 680 000 Euro. Für den fast fertiggestellten zweiten Bauabschnitt wurden 350 000 Euro veranschlagt.

Seit diesem Mai wurden dabei in mehreren Etappen zwischen der Nöthnitzer Straße in Rippien und dem Bereich beim Alten Gasthof in Goppeln ungefähr 11 600 Quadratmeter Asphalt verbaut. Der ehemalige Staatsstraßenabschnitt ist größtenteils nur noch 3,50 Meter breit. Zuvor war die alte S 191 bis zu sechs Meter breit. Begegnungsverkehr war auf der einst viel befahrenen Straße noch möglich. Zwei Autos passten dort locker aneinander vorbei. Doch das ist in diesem Teilstück nicht mehr gewollt – auch wenn es für Notfälle zwei Ausweichbuchten gibt. Denn der Bereich zwischen der Rippiener Kleingartenanlage und dem Goppelner Ortseingang ist jetzt für den normalen Verkehr gesperrt.

Der Weg ist nur noch für Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftliche Geräte freigegeben. „Trotzdem sind während der Sperrung immer wieder Autos durchgefahren“, ärgert sich Bauprojektleiter Volkmar Reschke von der Firma Wolff und Müller. Andernorts liefe es nicht besser. „Das geht eigentlich immer so lange, bis vollendete Tatsachen geschaffen sind“, erklärt er. Auf dem Teilstück der alten S 191 verhindern künftig drei Poller die Durchfahrt. Sie werden kurz vor dem Ortseingang von Goppeln aufgestellt. Von Rippien aus sollen landwirtschaftliche Fahrzeuge und Mitarbeiter der Baumschule den zurückgebauten Weg ungehindert nutzen können. Daher wurde in Rippien auf Poller verzichtet. Vom Goppelner Ortseingang bis zum Buswendeplatz wird dann eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Dort gilt stets rechts vor links.

Wie die SZ auch erfuhr, soll die alte Staatsstraße zwischen B 170 in Hänichen über Goppeln in Richtung Dresden-Kauscha ins Radwegenetz integriert werden. In einer der nächsten Bannewitzer Gemeinderatssitzungen soll das Konzept dazu vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang hat die Gemeinde auch das rund 200 Meter alte Teilstück vom Goppelner Buswendeplatz in Richtung Kauscha sanieren lassen. Die Wendeschleife selbst wurde indes bei der aktuellen Asphaltierung noch ausgespart. Die Gemeinde hofft, dass das Areal mit dem Bustopp umgebaut und danach übersichtlicher wird – falls der Landkreis Mittel dafür bereitstellt. Angesichts der schlechten Haushaltslage war dies bisher nicht der Fall. Die an der Schleife entlangführende Straße ist die Kreisstraße K 9003. Sie beginnt an der neuen S 191 und verbindet Goppeln mit Golberode. Dort ist die Straße ebenfalls gesperrt. Die Ortsdurchfahrt Golberode wird ausgebaut, ein einseitiger Gehweg entsteht und ein Regenwasserkanal wird angelegt. Diese Bauarbeiten sollen Mitte Oktober beendet sein.