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Energie weiter am Boden

Der neue Energie-Trainer Schmidt wollte bei seiner Heimpremiere unbedingt die Wende beim Schlusslicht aus Cottbus einleiten. Gegen den FSV Frankfurt ging dies gründlich daneben.

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© dpa

Cottbus. Fußball-Zweitligist FC Energie Cottbus wartet unter seinem neuen Trainer Stephan Schmidt weiter auf das erste Erfolgserlebnis. Der Tabellenletzte unterlag am Freitagabend bei Schmidts Heimpremiere dem FSV Frankfurt mit 1:4 (0:1), kassierte die vierte Niederlage hintereinander und ist nun seit sechs Spielen ohne Sieg. Die Tore für den FSV, der nach vier sieglosen Partien wieder drei Punkte sicherte, erzielten Denis Epstein (35./77.), Nils Teixeira (75.) und Edmond Kapllani (90. + 3/Foulelfmeter). Den zwischenzeitlichen Energie-Ausgleich hatte Amin Affane (61.) vor 7384 Zuschauern im Stadion der Freundschaft geschossen.

„Wenn du denkst, es geht nicht schlimmer, kommt so ein Spiel“, fasste Kapitän Uwe Möhrle die Gemütslage der frustrierten Cottbuser zusammen. Routinier Ivica Banovic ergänzte: „Es ist einfach unglaublich, wie es gelaufen ist.“ Mit dem 1:1 sei sein Team zurück ins Spiel gekommen, „doch dann kommt dieser Sonntagsschuss zum 1:2.“ Für Coach Schmidt war der Treffer zum 1:2 „der pure Nackenschlag“.

Die Cottbuser übernahmen sofort die Initiative und spielten druckvoll nach vorne. Die gut organisierten Frankfurter ließen indes in der ersten Viertelstunde wenig zu. Je länger die Partie lief, desto häufiger versuchte Energie sein Glück mit langen Bällen auf Boubacar Sanogo. Der Torjäger, der seit über 600 Minuten ohne Treffer ist, hatte nach einem Missverständnis der Hessen die beste Gelegenheit. Der Ivorer umkurvte FSV-Keeper Sören Pirson, legte sich den Ball aber zu weit vor (23.).

Energie hatte weiterhin mehr Ballbesitz, schlüssige Offensivaktionen blieben aber aus. Die nach vorne sehr zurückhaltenden Frankfurter gingen nach einem zu kurz abgewehrten Ball von Routinier Banovic durch den völlig frei stehenden Epstein überraschend 1:0 in Führung (35.). Nach dem Treffer geriet die Atmosphäre im Stadion der Freundschaft noch frostiger.

In der zweiten Hälfte änderte sich wenig an der Cottbuser Ratlosigkeit. Obwohl Schmidt neben Sanogo noch Erik Jendrisek im Sturm neu aufgeboten hatte, blieben die Lausitzer harmlos. Bezeichnend, dass der 1:1-Ausgleich durch eine Standardsituation fiel. Der eingewechselte Youngster Affane zirkelte eine Freistoß aus 22 Metern ins linke untere Torhütereck (61.) und beendete 519 torlose Cottbuser Minuten.

Die Freude über den Treffer währte indes nicht lange. Nils Teixeira zog nach einem abgewehrten Freistoß aus 30 Metern direkt ab und traf zur Überraschung von Energie-Torwart Robert Almer zum 1:2 (75.). Noch unter Schock stehend kassierten die Lausitzer nur zwei Minuten später durch den zweiten Epstein-Treffer den Knockout. Kapllani setzte den bitteren Schlusspunkt zum 1:4. (dpa)