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Entschluss für die Familie

Topscorer Brendan Cook hört auf. Der Eislöwen-Kader verändert sich noch mehr.

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© René Meinig

Von Maik Schwert

So schnell ändern sich die Zeiten. Im Dezember verlängert Brendan Cook seinen Vertrag bei den Dresdner Eislöwen bis 2018. Keine vier Monate später entscheidet er sich anders. Der 34-Jährige beendet seine Karriere aus privaten Gründen. „Meine Familie hat in den vergangenen Jahren viel Rücksicht auf meinen Job genommen“, betont er am Sonnabend bei der Saisonabschlussfeier des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga 2 in der Energieverbund-Arena. Jetzt will der Vater und Ehemann etwas zurückgeben.

„Unsere beiden Kinder sind in einem Alter, in dem sie ihre Heimat immer stärker vermissen“, erklärt der Flügelstürmer. Sie benötigten ein festes Umfeld. Der sechsjährige Sohn Jaxon geht zur Schule, die zwei Jahre jüngere Tochter Aiden in den Kindergarten. „Schweren Herzens haben wir uns entschieden, nach Kanada zurückzukehren und die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen“, meint der Topscorer. Bei der Versteigerung der Warm-up- und Play-off-Trikots kommt auch sein Goldhelm unter den Hammer. Die Auktion bringt 7 270 Euro für die Vereinskasse.

Sacher geht nach Schwenningen

Der Dresdner Kader verändert sich noch mehr. Mirko Sacher geht zu den Schwenninger Wild Wings in die DEL. Die Fans feiern ihn noch mal als „Eishockey-Gott“. „Ich höre es gern“, sagt der 25-jährige Freiburger. Der beste DEL-2-Verteidiger dieser Saison denkt auch gern an seinen Höhepunkt in den beiden klasse Serien bei den Eislöwen: Das sei natürlich das Winterderby am 9. Januar 2016 im mit 31 853 Zuschauern ausverkauften DDV-Stadion mit seinem Tor zum 4:3 in der Verlängerung gegen die Lausitzer Füchse gewesen.

Mit Arturs Kruminsch verlässt auch einer der dienstältesten Profis die Dresdner. Der 28-jährige Deutsch-Lette sucht nach vier Spielzeiten bei den Eislöwen eine neue Herausforderung. Das Ziel ist noch unbekannt – offiziell. „Ich darf es nicht verraten“, sagt der Mittelstürmer der SZ.

Fest steht außerdem das Ende der Kooperation mit den Kölner Haien. Der DEL-Klub beendet die Zusammenarbeit mit den Dresdnern aus strategischen Gründen. Die Rheinländer kooperieren künftig besonders aufgrund der geografischen Nähe mit den Wölfen aus Frankfurt am Main. Die Eislöwen führen bereits Gespräche mit einem neuen Partner. Infrage käme eine Zusammenarbeit mit den Straubing Tigers, die bisher mit den Hessen kooperieren. Durch den Haie-Beschluss wechseln auch die Förderlizenzspieler Lucas Dumont, Mick Köhler, Eric Valentin und Hannibal Weitzmann von Dresden über Köln nach Frankfurt.

Ein Quartett bleibt in Dresden

Dagegen bleibt Flügelstürmer Martin Davidek bei den Eislöwen. „Durch meine Verletzung zum Saisonende hatte ich leider nicht die Möglichkeit, in der entscheidenden Phase einzugreifen und meinen Beitrag zu leisten“, sagt der 30-jährige Deutsch-Tscheche. „Das möchte ich gern in der neuen Serie nachholen.“ Auch Angreifer Dominik Grafenthin hält Dresden die Treue. Der 21-jährige Berliner gehört zu den Jungprofis, die Trainer Bill Stewart besonders heraushebt. Außerdem muss Stürmer Alexander Höller „nicht lange überlegen, um noch eine Spielzeit bei den Eislöwen dranzuhängen“, sagt der 32-jährige Deutsch-Österreicher. „Der Klub und das Umfeld passen. Meine Familie fühlt sich sehr wohl. Diese Schlüsselfaktoren haben mich in meinem Entschluss bekräftigt, auch künftig meinen Teil zur Entwicklung beizutragen.“

Dazu kommt mit René Kramer der Kapitän. Auch das steht bereits seit Dezember fest. Aber anders als Cook bleibt der 29-jährige Berliner bei seinem Entschluss. „Wir arbeiten im Sommer weiter hart an uns und greifen in der nächsten Saison erneut an“, sagt der Verteidiger. Er sieht die Mannschaft auf einem guten Weg und noch genügend Potenzial. Geschäftsführer Volker Schnabel freut sich über die Bindung einiger Leistungsträger. Sie spielen „nicht nur auf, sondern durch ihre Erfahrung auch neben dem Eis eine wichtige Rolle“, sagt er.