Merken

Erste Görlitzer Club-Adresse?

Der First Club in Görlitz startet in sein drittes Jahr mit einer neuen Managerin und dem Vorhaben, mehr Leute über 35 zu locken.

Teilen
Folgen
NEU!
© nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Der Krimi hat ihr zum neuen Job verholfen. Madlen Hoffmann hatte sich gemeldet, als für den MDR-Krimi „Wolfsland“ im Sommer Statisten gesucht wurden. Tänzerinnen. Und zwar genau zwei. Die Szene spielte im Görlitzer First Club auf der Elisabethstraße, und die Mädels standen Schlange, um im Hintergrund tanzen zu dürfen. Madlen wurde ausgesucht.

Jetzt leitet sie den Club. Denn beim Dreh lernte sie einen der bisherigen Gesellschafter kennen, kam mit ihm ins Gespräch. Ihre sympathische Art, ihre kaufmännische Ausbildung, vor allem aber ihre Leidenschaft fürs Planen und Organisieren von Veranstaltungen, für Musik und Tanzen überzeugten ihn. Nach einigen Gesprächen machte er sie zur Clubmanagerin, weil sie mit ihren Ideen den richtigen Nerv traf.

Er selbst will als stiller Gesellschafter weiterhin im Hintergrund bleiben und an dieser Stelle auch nicht genannt werden. Madlen Hoffmann dagegen wird dem First Club nun ein Gesicht geben, Ansprechpartnerin und Leiterin des Teams sein. Die Diskothek weiterentwickeln, denn auf Lorbeeren will man sich nicht ausruhen. Die haben sich in den ersten beiden Jahren reichlich angesammelt. Der First Club – vielen noch unter dem Vorgängernamen F 1 bekannt – ist von Anfang an die erste Adresse in Görlitz gewesen. Vielleicht nicht unbedingt für die ganz jungen Partyleute, aber für die ab 30. Mottoabende wie die 90 er Jahre-Party oder die DJ Matti & Friends-Abende sind legendär.

Stillstand herrschte in den vergangenen beiden Jahren nie. Etwa 100 000 Euro sind in die Veranstaltungsräume geflossen, in aufwendige Einrichtung und LED-Beleuchtung etwa oder in die Tontechnik. Seit Madlen Hoffmann ihre Hände im Spiel hat, ist auch optisch schon einiges passiert. „Ich fand die Tische zu altbacken“, sagt sie.

Also wurden sie von Braun in Schwarz umlackiert. Die Dekoration ist das Nächste, wo sie wohl was verändern wird. „Es soll alles noch ein bisschen schicker werden“, so die 32-jährige Bürokauffrau. Der Name First Club soll Programm sein.

First Class soll auch das Publikum sein. Weiterhin gilt, dass am liebsten Gäste mit schicker Garderobe hereingelassen werden. Wer offensichtlich schon vor dem Besuch angetrunken ist, hat keine Chance bei den Ordnern.

Weil laut Madlen Hoffmann Erfolg nicht in Stein gemeißelt ist, hat sie überlegt, wie man noch mehr Leute locken könnte, mehr über 35 Jahre vor allem. „In der letzten Zeit ist das Publikum doch etwas jünger geworden, das wollen wir wieder etwas ändern.“ Dafür gibt es nun die neue Ü 35-Reihe, die etwa alle sechs bis acht Wochen die reifere Jugend ziehen soll. Diejenigen, die schon Familie haben, für das Weggehen nicht mehr jeden Sonnabend auf der Tagesordnung steht. Der Auftakt ist am 21. November ein Roland Kaiser-Abend. Dazu hat man Roland Kaiser-Double Steffen Heidrich verpflichtet, der den Abend zusammen mit einem DJ gestaltet.

Die weiße Nacht am 19. Dezember sollen sich First Club-Fans ebenfalls schon mal im Kalender eintragen, empfiehlt Madlen Hoffmann. White Night wird sie in der Ankündigung genannt, die Nacht, in der der komplette Club in weiß getaucht sein wird – inklusive weiß gekleidete Gäste Zutritt haben. Wer Edel-Adresse bleiben will, muss sich eben mit so edlen Veranstaltungen von den anderen abheben. So soll auch die Silvestergala keine Nullachtfünfzehn-Fete werden, sondern schick und exklusiv, verspricht die Managerin.

Sie wird an Veranstaltungsabenden selbst mit anpacken, hinter der Bar stehen, sich um alles kümmern, was wichtig ist. Ansonsten ist sie für die Veranstaltungen, die Künstler, die Personalplanung und die Buchhaltung zuständig. „Ich freue mich wirklich auf diese neue Aufgabe“, sagt sie, „auch wenn es eine große Herausforderung wird.“ Allein die vielen Mitarbeiter einzutakten, ist nicht in fünf Minuten gemacht. „Aber es war immer mein Wunsch, meine Leidenschaft für die Musik irgendwie zum Beruf zu machen. Jetzt ist es soweit.“