Merken

Erste Stolpersteine für die Stadt

In Bischofswerda wird mit der Verlegung an eine jüdische Familie erinnert.

Teilen
Folgen
NEU!
© dpa

Bischofswerda. In Bischofswerda werden am Sonnabend drei Stolpersteine zur Erinnerung an eine jüdische Familie verlegt, die Opfer der Nazi-Diktatur wurde. Auf dem Fußweg vor dem Haus Bischofstraße 15 sollen die Messingsteine an das Ehepaar Samuel und Friderike Hoffmann sowie an deren Tochter Hella erinnern. Alle drei haben in diesem Haus gelebt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird die Steine 12 Uhr in den Fußweg einlassen.

Es sind die ersten Stolpersteine, die in Bischofswerda verlegt werden. Die Initiative dafür geht vom Burkauer Lehrer Mathias Hüsni aus.. „Ich halte es für eine moralische Pflicht, auch an diesen Teil der Stadtgeschichte zu erinnern“, sagte er auf Anfrage der SZ. Ein Stein kostet 120 Euro. Die Gesamtkosten von 360 Euro sollen durch die Sammelstiftung der Stadt Bischofswerda getragen werden.

Samuel und Friderike Hoffmann wurden zu Beginn der 1940-er Jahre nach Theresienstadt deportiert. Friderike Hoffmann kam dort ums Leben; ihr Mann überlebte für den Rest seines Lebens gezeichnet durch einen Schlag mit dem Gewehrkolben durch einen Wachmann. Hella Hoffmann gelang bereits 1933, kurz nach dem Machtantritt Hitlers, die Flucht nach Brasilien. Eltern und Tochter sollten sich danach nie wiedersehen. Das heutige Einlassen der Gedenksteine ist öffentlich. (SZ)