Bautzen
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Erster Spatenstich für Polizeihochschule

Die Anlage der Hochschule der Sächsischen Polizei in Bautzen wird zum modernen Campus umgebaut. Beim ersten Abschnitt passiert viel unter der Erde.

Von Theresa Hellwig
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Polizeipräsident Horst Kretzschmar und Vertreter aus der Politik sowie Planer des Projekts eröffneten mit einem ersten Spatenstich die Bauphase an der Hochschule der Sächsischen Polizei.
Polizeipräsident Horst Kretzschmar und Vertreter aus der Politik sowie Planer des Projekts eröffneten mit einem ersten Spatenstich die Bauphase an der Hochschule der Sächsischen Polizei. © Steffen Unger

Zwei Fußballfelder, oder auch 13.000 Quadratmeter – so groß ist das Areal des Fortbildungszentrums und der Hochschule der Sächsischen Polizei am Standort in Bautzen. In den nächsten fünf Jahren wird sich hier einiges tun. Schon seit vielen Jahren wird über das Projekt gesprochen. Die Wunschliste des Landtagsabgeordneten Marko Schiemann (CDU) war lang: mehr Aus- und Fortbildungsplätze, eine Acht-Bahn-Schießanlage und eine Drei-Felder-Sporthalle soll es geben. Vieles davon wird nun erfüllt: Am Dienstag eröffneten Vertreter der Politik und der Polizei die erste Bauphase durch einen Spatenstich am Hochschulgelände.

Begonnen wird nun mit dem Bau eines neuen Zugangsbereiches zu dem Gelände – „dem Herzstück“, so erklärt es Sachsens Finanzminister Matthias Haß (CDU) beim Baustart. Mehr als vierzig Meter lange Gänge werden dafür unterirdisch gebaut; für Kontroll- und Fachräume sowie für Umkleiden. Viel Technik wird hier untergebracht, zum Beispiel, um die Belüftungsanlagen zu steuern. Spätestens Ende 2020 soll die neue Pforte fertig sein.

Fertigstellung bis 2024

Bei einem zweiten Bauabschnitt widmen sich die Bauleute der neuen Mensa. Auch die neuen Unterkünfte für die Studierenden werden dann gebaut. Im dritten Abschnitt sollen auch die bestehenden Gebäude saniert werden. Später widmen sich die Arbeiter dann einer neuen Trainingshalle. In der können Einsatzlagen wie Überfälle geübt werden. Auch Judo und Kraftübungen sollen hier möglich sein. Zudem entstehen eine Zwei-Felder-Sporthalle.

Auch eine neue Schießanlage wird es geben. Bisher müssen die angehenden Polizisten zum Schießen stets nach Kamenz, Dresden oder Pirna fahren. In Zukunft können sie auf zehn Bahnen in Bautzen trainieren. Auf sechs Bahnen können die Polizeischüler zukünftig ihre Flinte um 180 Grad schwenken. Die anderen vier Bahnen erlauben nur frontales Schießen. Im Zuge der Arbeiten werden auch der Hörsaal und die Schulungsräume mit neuer Medientechnik ausgestattet.

Frühestens, wenn die alten Unterkünfte fertig saniert worden sind, wird auch die Autobahnpolizei zurück auf das Gelände ziehen können. Seit im Herbst das marode Provisorium, in dem die Polizisten rund 20 Jahre lang ihr Revier hatten, abgerissen wurde, arbeiten sie übergangsweise in der Käthe-Kollwitz-Straße. Auch die Kriminalpolizei wird neue Räume beziehen.

Bis 2024 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt sein. Über 80 Millionen Euro soll das Gesamtprojekt kosten und ist damit schon teurer geworden als es noch im Herbst hieß. „Die Detailliertheit der Planung nimmt zu“, erklärt das Marko Schiemann. Allein 74 Millionen Euro würden in das neue Medienzentrum fließen. Im Haushalt wurden bereits die Grundlagen für den Bau geschaffen. „Das ist wohl das größte Bauvorhaben, das Bautzen jemals gesehen hat“, vermutet Schiemann.

Die Bauarbeiten in der Polizeihochschule, sie sind dabei laut Matthias Haß auch ein „politischer Akzent“ – einer, für eine stärkere sächsische Polizei und für die Sicherheit im Freistaat. Nachdem die Kritik am Personalmangel immer lauter wurde, wird auch in Bautzen immer mehr Polizeipersonal ausgebildet. Seit drei Jahren gibt es jedes Jahr mehr Studierende als im Vorjahr, mittlerweile sind es 225 Studierende pro Jahr.