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Es geht um die Wurst

Tino Knauthe, bisher in Dohma räuchernd, verkauft seine Ware seit zwei Jahren auf Märkten. Nun hat er einen Laden.

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© Andreas Weihs

Von Dorit Oehme

Freital/Dohma. In der neuen Räucherkammer hängen Hähnchenschinken, Weihnachtsknacker und ausgewählte Käsesorten. Im Verkaufsraum ist von dem traditionellen Räucherprozess nichts zu riechen. Auch nicht in den Vorbereitungs- und Lagerräumen dahinter. Mit Schiebermütze führt Tino Knauthe durch sein künftiges Spezialitätengeschäft an der Dresdner Straße 210, nahe der Mozartstraße in Freital. Seit Wochen gestaltet der 50-Jährige die Räume um. Am Wochenende war die feierliche Eröffnung.

„Als es noch ein Fleischerladen war, habe ich schon hier eingekauft“, berichtet Knauthe und schiebt nach: Mit dem eigenen Geschäft erfülle er sich nun einen kleinen Traum. Vor fast zwei Jahren hat sich der Freitaler als Existenzgründer mit seiner „Spezialitäten-Schmiede“ selbstständig gemacht. „Ich stelle Produkte für Genießer und Zutaten für die gute Küche her.“ Schwerpunkt seien Produkte aus Hähnchenfleisch, die er entwickelt habe. „So bestehen auch meine Knacker zu 100 Prozent aus Hähnchenbrust. Ich bin stolz darauf, dass ich damit Alternativen zu anderen Produkten geschaffen habe, ohne sie zu kopieren“, sagt er. Künstliche Farb- und Aromastoffe sowie Geschmacksverstärker lässt Tino Knauthe weg. Statt Nitritpökelsalz verwendet er Salz ohne Zusatzstoffe.

Zwischen Geschäft und Markt

Bisher hatte er eine eigene Räucherei im etwa 35 Kilometer entfernten Dohma. Auf dem Wochenmarkt auf der Lingnerallee in Dresden, auf Natur-, Bauern- und Spezialitätenmärkten der Region sowie auf Festen ist er bekannt.

„Ich war nur mit meinem Verkaufsmobil unterwegs. Das waren für mich wichtige Lehrjahre“, sagt Knauthe. „Kunden fragten mich immer öfter, wo sie die Produkte sonst noch kaufen könnten. Jetzt ist die Zeit reif für einen festen Standort. Meine Philosophie ist, ein Geschäft mit Marktcharakter zu entwickeln.“

Dafür wolle er seine Kontakte zu anderen regionalen Erzeugern nutzen. So soll es Honig, Wild und Wildprodukte, Öle, Eier und Steinpilzchampignons sowie Kräutersalze geben. Eventuell auch Fisch. Antipasti will Knauthe, der ein Faible für die mediterrane Küche hat, auch zubereiten. „Je stärker die Vielfalt wächst, umso mehr Erzeuger und Kunden werden sich für das Geschäft interessieren.“ Vorerst will Tino Knauthe den Betrieb ohne Mitarbeiter stemmen.

An Wochenenden wird er weiter auf ausgewählte Märkte fahren. Am Wochenanfang will er verstärkt produzieren und Neues entwickeln. Deshalb seien nur verkürzte, aber doch, wie er sagt, kundenfreundliche Öffnungszeiten möglich. „Ich hoffe, dass diese wetterunabhängige Einkaufschance gern angenommen wird. Es ist eine gute Ecke an der Dresdner Straße. Parkmöglichkeiten gibt es ringsum genügend“, betont Knauthe.

Vermieter Steffen Hartig, der nebenan ein Reise- und ein Versicherungsbüro betreibt, sagt: „Ich freue mich, dass wieder ein leerer Laden gefüllt wird. Jeder Geschäftsinhaber partizipiert vom anderen. Ich kann mir vorstellen, dass neue Kunden gezielt hierherkommen.“ Tino Knauthe wird schon durchs Schaufenster mit seinen Schiebermützen auffallen, die er übrigens in fünf verschiedenen Farben besitzt.

Das Spezialitätengeschäft an der Dresdner Straße 210 öffnet Mittwoch bis Sonnabend. Tel. 0176 31146665; www.spezialitäten-schmiede.de