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Essen auf Rädern immer beliebter

Vor allem Ältere lassen sich gerne ihr Mittagessen nach Hause liefern. Die meisten mögens heiß.

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© dpa

Leipzig. Wenn der Lieferfahrer mit dem Essen in der Assiette kommt, wartet die alte Dame schon sehnsüchtig auf ihn. Der Grund ist weniger der Hunger oder die Vorfreude auf die Mahlzeit: „Für viele Senioren sind das Mittagessen und der tägliche Besuch des Menükuriers der Höhepunkt des Tages“, sagt Michael Tschech, Marketingleiter des Unternehmens Apetito. Der Catering-Service arbeitet in Sachsen mit Vertriebspartnern wie etwa dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) zusammen.

Im Freistaat bestellen seinen Angaben zufolge immer mehr Menschen Essen auf Rädern. „Vor allem hochbetagte Senioren nehmen das Angebot in Anspruch“, sagt Tschech. Deren Zahl werde in Zukunft weiter steigen. Viele dieser Menschen wollten auch in Zukunft in den eigenen vier Wänden leben. „Demnach erhöht sich der Bedarf an ambulanten Dienstleistungen wie Essen auf Rädern, zumal viele Senioren in Single-Haushalten leben.“ Zudem seien sie der Meinung, dass sich das Kochen für eine Person nicht lohne.

Vergleichen ist angebracht

Bundesweit arbeitet Tschechs Unternehmen mit rund 1 000 Organisationen wie dem DRK, den Johannitern, der Volkssolidarität oder dem Arbeiter-Samariter-Bund zusammen. Das Durchschnittsalter der Kunden liegt heute bei etwa 82 Jahren. Zwei Drittel sind Frauen.

Da bei der Belieferung mit warmen Mahlzeiten die Anwesenheit zu Hause Voraussetzung ist, bieten die Unternehmen in der Regel auch an, ganze Wochenportionen tiefgekühlt zu bringen. Allerdings sei der Trend erkennbar, dass die Kunden Gerichte gern heiß angeliefert bekommen möchten, berichtet Tschech.

Durch die Einführung des Mindestlohns mussten mehrere Anbieter zuletzt ihre Preise erhöhen, so etwa das Deutsche Rote Kreuz und der Sozialverband VdK.

Die Verbraucherzentrale Sachsen rät, zunächst mehrere Anbieter zu testen. Relativ breit ist die Preisspanne: Schon für unter vier Euro bietet ein kleinerer Anbieter in Leipzig seine Menüs an, während es bei der Volkssolidarität auch schon mal fast acht Euro werden können. (dpa)