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Europa in überraschenden Zahlen

Wo man am längsten lebt, wo es die meisten Autos pro Einwohner und wo es die wenigsten Arbeitslosen gibt - die Erkenntnisse der Statistiker.

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In einer Bergregion in Italien gibt es mehr Autos pro Einwohner als sonstwo in der EU.
In einer Bergregion in Italien gibt es mehr Autos pro Einwohner als sonstwo in der EU. © Daniel Liebl/APA/dpa (Symbolbild)

Brüssel. In Madrid lebt man am längsten. In italienischen Bergregionen gibt es pro Einwohner die meisten Autos. Und Prag hat die wenigsten Arbeitslosen in ganz Europa - gefolgt von der Region Trier. Zu diesen teilweise überraschenden Erkenntnissen sind die Statistiker des Europäischen Statistikamtes Eurostat in ihrem Jahrbuch 2019 über die Regionen Europas gekommen. Das Buch wurde am Donnerstag in Brüssel veröffentlicht. Es wertet Zahlen aus den 28 EU-Staaten und benachbarten Ländern aus, die meisten aus dem Jahr 2017.

In der Region von Madrid ist die Lebenserwartung mit 85,2 Jahren am höchsten, gefolgt vom schweizerischen Tessin (85 Jahre) und der spanischen Weinregion Rioja. Auch in den urbanen Regionen London (84,3 Jahre) sowie Ile-de-France - der Großraum Paris - (84,2 Jahre) kann man auf ein langes Leben hoffen. In Deutschland steht Oberbayern mit einer Lebenserwartung von 82,5 Jahren an der Spitze. Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit einer Lebenserwartung von nur 79,8 Jahren.

Nirgendwo in der EU gibt es der Statistik zufolge so viele Personenautos pro Einwohner wie im Aostatal in Italien: Dort sind es 1.173 Autos pro 1.000 Einwohner. Auch in den italienischen Regionen Trient (925 Autos) und Bozen (876 Autos) ist das Fahrzeugaufkommen groß. Nach Liechtenstein, Luxemburg und diversen anderen italienischen Regionen taucht schließlich das Saarland mit 618 Autos pro 1.000 Einwohner in der Statistik auf. Damit ist es die deutsche Region mit den meisten Autos pro Einwohner. Berlin hingegen ist mit 330 Autos pro 1.000 Einwohner das Schlusslicht im Auto-Vergleich.

In der spanischen Hauptstadt Madrid werden die Menschen statistisch am ältesten.
In der spanischen Hauptstadt Madrid werden die Menschen statistisch am ältesten. ©  dpa / Archiv

Hinsichtlich des Bruttoinlandsprodukts (BIP) schneidet der Bankenplatz London mit einem Wert von 626 Prozent des EU-Durchschnitts weit vorne ab. Luxemburg, das sowohl ein Land ist als auch eine Region, liegt mit 253 Prozent auf Platz 2, gefolgt von der Süd-Region Irlands mit 220 Prozent. Auf Platz 4 dieses Regionalvergleichs rangiert Hamburg mit 202 Prozent. In Deutschland schneidet Brandenburg mit 87 Prozent des EU-Durchschnitts am schlechtesten ab.

Im EU-Vergleich liegt die Region Braunschweig, zu der auch die Autostadt Wolfsburg gehört, mit Forschungs- und Entwicklungsausgaben in Höhe von 10,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an der Spitze. Auf Platz 2 rangiert die belgische Wallonie, auf Platz 3 die ebenfalls Auto-starke Region Stuttgart mit 6,2 Prozent.

Die wenigsten Arbeitslosen in ganz Europa gibt es in Prag.
Die wenigsten Arbeitslosen in ganz Europa gibt es in Prag. © Gregor Fischer/dpa

Mit 226 tödlichen Verkehrsunfällen pro eine Million Einwohner führt die türkische Region Kastamonou die europäische Statistik an. In Deutschland ist es die Oberpfalz mit 73 tödlichen Unfällen. Mit jeweils 16 Unfällen gibt es in Berlin und Hamburg die niedrigsten Werte.

Die Arbeitslosigkeit ist im französischen Übersee-Département Mayotte im Indischen Ozean mit 29,6 Prozent am höchsten, gefolgt von der griechischen Region Dytiki Makedonia (29,1). In Deutschland wird diese Statistik von Berlin mit 7 Prozent Arbeitslosigkeit angeführt. Dicht dahinter liegt Sachsen-Anhalt mit 6,9 Prozent. Am günstigsten schneidet die Region Trier mit 2 Prozent Arbeitslosigkeit ab. Einen niedrigeren Wert gibt es der Statistik zufolge in Europa nur noch in Prag mit 1,7 Prozent. (dpa)