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Evangelisches Abendmahl und katholische Eucharistie

Nach biblischem Zeugnis feierte Jesus am Tag vor seinem Kreuzestod mit seinen Jüngern ein Mahl. Dabei nahm er Brot und brach es: „Nehmt und esst, das ist mein Leib.“ Auch reichte er den Jüngern Wein: „Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.

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Nach biblischem Zeugnis feierte Jesus am Tag vor seinem Kreuzestod mit seinen Jüngern ein Mahl. Dabei nahm er Brot und brach es: „Nehmt und esst, das ist mein Leib.“ Auch reichte er den Jüngern Wein: „Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Die Abendmahlsfeier erinnert an dieses Abschiedsmahl Jesu.

„Eucharistie“, der von Katholiken verwendete Begriff, heißt „Danksagung“.

Nach christlichem Glauben ist Jesus Christus im Sakrament von Brot und Wein gnadenhaft gegenwärtig. Wie genau, ist umstritten. Die katholische Kirche folgt der „Transsubstantiationslehre“ Thomas von Aquins (1225-1274). Demnach bleibt zwar die äußere

Erscheinungsweise von Hostien und Wein unverändert, ihr inneres Wesen aber verwandelt sich dauerhaft in Leib und Blut Christi, an dem die Gläubigen Anteil erhalten.

Die Reformatoren sahen das im 16. Jahrhundert anders: Für Martin Luther ist Christus nur während des Gottesdienstes im Sakrament gegenwärtig. Ein Aufbewahren der konsekrierten Hostien im Tabernakel und ihre Verehrung bei Prozessionen lehnte er ab. Ulrich Zwingli bezweifelte generell eine „Realpräsenz“ Christi: Brot und Wein seien nur symbolische Erinnerungszeichen. Johannes Calvin suchte eine vermittelnde Position zwischen Luther und Zwingli. Gemeinsam protestierten sie gegen den Begriff „Messopfer“: Nicht die Kirche bringe Gott im Abendmahl ein Opfer dar, sondern Gott allein habe sich selbst ein für alle Mal am Kreuz geopfert.

Für die Katholiken kann nur ein geweihter Priester an Stelle und „in der Person“ Christi die Wandlungsworte sprechen. Denn die Kommunion (lat. Gemeinschaft) sei das Ursakrament der Kirche in Gemeinschaft mit dem Papst und den Bischöfen als Nachfolgern der Apostel.

Protestanten haben weder Priesterweihe noch Papst. Pfarrer und Laien haben beide Anteil am „allgemeinen Priestertum aller Gläubigen“. (dpa)