Das hat die AfD im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge schon mal geschafft: Bei der Anzahl der Kreistagskandidaten sind sie nach der CDU die zweitstärkste Kraft. Diese große Mannschaft soll nun dabei helfen, bei der Kommunalwahl am 26. Mai das beste Ergebnis zu erzielen. Denn mit Platz zwei ist man bei der AfD nicht mehr zufrieden. Die Partei fühlt sich so stark wie nie. „Unser Ziel ist, zur Wahl stärkste Kraft zu werden“, sagt Kreisrat Ivo Teichmann, der im AfD-Kreisvorstand für die Kommunalwahlen zuständig ist.
Die Alternative für Deutschland hat für die 13 Wahlkreise im Landkreis 74 Kandidaten nominiert, darunter sind 14 Frauen. „Der Wandel zum Wohle unserer Heimat kann und muss auf allen Ebenen erfolgen“, heißt es auf der Homepage der Partei. 20 Schwerpunkte der Kommunalpolitik wurden in einem Flyer formuliert. Dazu zählen beispielsweise bessere Finanzausstattung und Infrastruktur in Kommunen, Belebung der Innenstädte, kostenfreies Kurzzeitparken, kostenfreie Kita-Plätze, kostenfreies Mittagessen an Schulen, kostenfreies Beförderungsticket für Kinder und Jugendliche. Auch kostenfreier Kinder- und Jugendsport soll ermöglicht werden. Zudem wird eine bessere Busanbindung der ländlichen Orte sowie eine Senkung des Verkehrslärms gefordert.
Neben dem Landtagsabgeordneten André Barth und sieben aktuellen Kreisräten gehört auch Lothar Mende zu den bekannten Kandidaten. Er war bis 2007 Bürgermeister der kleinen Gemeinde Dorfhain und von 1990 bis 1994 Landtagsabgeordneter. Damals noch für die CDU, aus der er 2015 austrat. Warum er sich wieder politisch einmischen will, erklärt der 66-Jährige so: „Ich war und bin ein politischer Mensch und will mich für die Region einbringen.“
Im Kreistag sind insgesamt 86 Sitze zu vergeben. Die AfD holte 2014 zur Kreistagswahl 9,8 Prozent der Stimmen und wurde nach CDU, Linke und Freien Wählern viertstärkste Kraft. Acht Sitze brachte das im Kreistag ein. Am besten hatte die Partei in Dohma, Neustadt und Stolpen abgeschnitten. Von den acht aktuellen Kreisräten treten sieben wieder an. Nur Stefan Dreher verabschiedet sich aus dem Gremium. Aus der AfD war er 2018 ausgetreten.