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Ex-DGB-Chef verkauft sein Haus

Für das verschenkte Waldstück wurde nur ein symbolischer Wert angenommen. Lucassen hatte aber viel höhere Maklerangebote.

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© Norbert Millauer

Von Peter Redlich

Radebeul. Was ist der Wald eigentlich wert, den der ehemalige DGB-Chef Hanjo Lucassen diese Woche der Stadt Radebeul geschenkt hat? SZ-Leser freuten sich, dass er das Areal an der Terrassenstraße zur öffentlichen Nutzung für alle und für immer unverkäuflich Radebeul übergeben hat .

Lucassen, der inzwischen in Wismar lebt, sagte gestern am Telefon, dass er sich sehr über die positive Resonanz freut. Es habe mehrfach Maklerinteresse für den Wald mit teils gehörigen Summen gegeben. Aber er wollte etwas Gutes für Radebeul tun. „Man hat ja auch eine gewisse Pflicht gegenüber dem Gemeinwohl“, so der 73-Jährige.

Martina Jähnichen, verantwortlich für die Liegenschaften der Stadt, sagte auf SZ-Nachfrage, dass Wald in Radebeul etwa mit einem Euro je Quadratmeter bewertet wird. Es komme dann noch auf die Bewertung der Bäume an, die ein Forstfachmann vornehmen müsse. Bei der Schenkung von Hanjo Lucassen habe man im Vertrag einen symbolischen Wert von 2 000 Euro für die knapp 10 000 Quadratmeter eingetragen. Die Stadt habe ja auch noch Aufräum- und Sanierungsarbeiten in dem Waldstück zu erledigen, so Martina Jähnichen.

Das Haus von Hanjo Lucassen auf der Nordseite der Terrassenstraße ist jetzt auch verkauft. An eine junge Radebeuler Familie mit zwei Kindern, so der ehemalige Besitzer. Das Gebäude wurde mit weiteren drei Häusern vor über 100 Jahren vom ehemaligen Besitzer des gesamten Parkgeländes, Joseph Goldschmidt, als Wohnhaus für seine Angestellten errichtet.