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Falsch geladenes Geschütz tötete zwei Soldaten

Görlitz - Ein Fehler beim Laden eines Geschützes ist die Ursache für den Tod zweier Soldaten auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft, Polizei und Bundeswehr wurde die Panzerhaubitze falsch geladen.

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Görlitz - Ein Fehler beim Laden eines Geschützes ist die Ursache für den Tod zweier Soldaten auf einem Truppenübungsplatz in Sachsen. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft, Polizei und Bundeswehr wurde die Panzerhaubitze falsch geladen. Bei der Reparatur explodierte das Geschoss im Innenraum des Geschützes. Es werde nun gegen „Unbekannt“ wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Montag mit. Am Samstag waren auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz nahe Weißwasser zwei Soldaten im Alter von 24 und 33 Jahren getötet und vier zum Teil schwer verletzt worden.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, war nach dem Defekt des Artilleriegeschützes eine Schießübung abgebrochen worden. Instandhaltungsexperten sollten die Waffe reparieren. Beim Versuch, ein Geschoss und die Treibladung aus dem Kanonenrohr des Geschützes zu entfernen, zündete die Ladung. Die Ursache dafür ist noch unklar. Ein Polizeisprecher schloss technische Fehler aber aus. „Alles deutet bei dem tragischen Vorfall auf menschliches Versagen hin“, sagte er. Die „Panzerhaubitze 2000“ gilt als eines der leistungsfähigsten fahrbaren Artilleriegeschütze weltweit.

Die Leichen eines 33 Jahre alten Soldaten des Logistikbataillons 51 aus Stadtallendorf (Hessen) und eines 24-jährigen Kameraden des Panzerartilleriebataillons 215 aus Augustdorf (Nordrhein- Westfalen) seien den Angehörigen noch nicht übergeben worden, hieß es vom Presse- und Informationszentrum des Heeres in Koblenz unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Beide Einheiten hatten seit drei Wochen eine Lehrübung für die Offizierschule des Heeres (Dresden) vorbereitet. Diese dreitägige Vorführung habe am Montagmorgen trotz des Unglücks planmäßig begonnen, sagte der Sprecher der Streitkräfte im Verteidigungsministerium, Michael Strunk.

Der rund 16 300 Hektar große Truppenübungsplatz Oberlausitz, einst Trainingsplatz der Nationalen Volksarmee (NVA), liegt etwa 95 Kilometer nordöstlich von Dresden. Er wird nach Informationen des Bundesverteidigungsministeriums vor allem durch die Offizierschule genutzt, aber auch von Truppenteilen. Die Anlage verfügt über eine der modernsten Panzerschießbahnen Deutschlands; mit computergesteuerten Zielen. (dpa)