Sachsen
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Wie neuer Wald heranwächst

Der zweite Teil des „Weges zur Wildnis“ in der Sächsischen Schweiz widmet sich der Entwicklung nach dem Brand.

Von Birgit Hilbig
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Seit Oktober führt der zweite Teil des „Weges zur Wildnis“ über Brandflächen von 2022.
Seit Oktober führt der zweite Teil des „Weges zur Wildnis“ über Brandflächen von 2022. © Foto: Mathias Kuhlmann

Verkohlte Bäume, teils umgestürzt, teils nur noch als schwarze Stümpfe aufragend: Auch am Reitsteig zwischen Schrammsteinen und Großem Winterberg sieht man noch Wunden des verheerenden Waldbrandes vor reichlich eineinhalb Jahren. Und doch wird gerade dort deutlich, wie schnell sich die Natur selbst „heilt“, wie auf einer verwüsteten Fläche neues Leben entsteht. Der im Oktober eröffnete zweite Teil des „Weges zur Wildnis“ am Abzweig zum Lehnsteig dokumentiert diese mitunter verblüffende Entwicklung.

Auf dem rund 100 Meter langen Lehrpfad können die Besucher Fotos aus der Zeit vor dem Feuer und der Zeit unmittelbar danach mit dem jetzigen Zustand vergleichen. Detailbilder und Zeichnungen machen auch Kinder neugierig und vermitteln ihnen zum Beispiel, dass der Schwarze Kiefernprachtkäfer ganz gezielt frisch verbrannte Bäume aufsucht, um seine Eier in der verbrannten Rinde abzulegen. „Die Larven entwickeln sich hier geschützt und relativ ungestört von Nahrungskonkurrenten“, heißt es auf einer der Tafeln. Auch einige Moosarten besiedeln schon ganz kurz nach dem Feuer die schwarze Erde und schützen sie so vor Erosion. Ihnen folgen Pionierbaumarten wie Birken und Eber-eschen, die sich leicht verbreiten, schnell wachsen und widerstandsfähig sind. In ihrem Schutz und auf dem von ihnen verbesserten Boden gedeihen später auch andere, anspruchsvollere Bäume.

Auf dem Holzbohlenpfad können die Besucher Bereiche abseits des Wanderweges betreten, die im Nationalpark sonst tabu wären. Und sie werden ausdrücklich aufgefordert, selbst immer wieder Fotos zu machen und Zeugen davon zu werden, „wie ein Wald der Zukunft im Nationalpark von alleine heranwächst“.