Von Frank Oehl
Kamenz. Die Stadt Kamenz erwirbt das sogenannte Feuerhaus in der Kurzen Straße. Der Beschluss des Stadtrates liegt vor, damit setzt die Stadtspitze den bereits im Februar im SZ-Gespräch mit dem OB angekündigten Rettungsplan für die Immobilie um. „Es geht zunächst um die Sicherung des auch auf der Denkmalliste stehenden Einzeldenkmals“, bestätigt Stadtsprecher Thomas Käppler. Das Gebäude habe „kulturhistorischen und baugeschichtlichen Wert.“
Es wurde Ende des 15. Jahrhunderts errichtet und nach dem großen Stadtbrand von 1842 später wieder aufgebaut. Von Bedeutung sind das Sitznischenportal sowie die bildliche Darstellung des Stadtbrandes über dem Eingangsportal. Friedrich Bernhard Störzner schrieb in „Was die Heimat erzählt“ unter anderem: „Zur Erinnerung wurde über dem schönen Renaissance-Portal eine bildliche Darstellung jenes schrecklichen Stadtbrandes angebracht. Man erblickt die vom Schicksale heimgesuchte Stadt in Flammen.“ Daher stammt die Volksmundbezeichnung „Feuerhaus“.
Die Stadt wird dringende Sicherungsarbeiten ausführen, so der Beschluss. Die Sandsteinobelisken sollen nicht auf den Gehweg stürzen, die Dachrinne muss repariert werden, lose Dachziegel werden entfernt. Eine Vermarktung bleibe schwierig, sie sei im Grunde nur gemeinsam mit dem Nachbargrundstück denkbar, heißt es. Der kleine Innenhof ist nur durch das Gebäude erreichbar, sodass keine Stellplätze nachgewiesen werden können. Ein Konzept wird dazu erarbeitet, heißt es. Bereits 1707 war das Haus einem Brand zum Opfer gefallen. Damals verlor sein Besitzer Dr. Haberkorn, der Leibmedikus von August dem Starken, seine wertvolle Bibliothek. Auf diese bedeutende Figur heben zum Beispiel auch die beliebten historischen Stadtführungen des Klitzekleinkunst ab.