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Feuerwehr in alter Scheune

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Kleinhennersdorf haben sich in 400 Stunden Arbeit ein neues Domizil geschaffen.

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© Katja Frohberg

Von Peter Salzmann

Kleinhennersdorf. Wer von Papstdorf nach Kleinhennersdorf fährt, kommt an einer Scheune vorbei. An der Stirnseite ist zu lesen: „Freiwillige Feuerwehr“. Die gehört seit ihrer Neugründung im März 1949 zum idyllischen Waldhufendorf. Jetzt haben sich die Jünger des Schutzpatrons Sankt Florian ein neues Domizil geschaffen, das nicht nur ihrer Wehr und ihrem Verein, sondern auch den Nachbarvereinen helfen wird.

Ortschaftsratsmitglied Lothar Socha betont mit Nachdruck: „Ronny Herrmann hat sich sehr engagiert.“ Doch der Vorsitzende des Kleinhennersdorfer Feuerwehrvereins relativiert und äußert sich konkret: „An den 400 freiwilligen Stunden beim Scheunenausbau sind besonders Andreas Schneider, Ortsvorsteher Mike Hartmann, Helfried Hamisch, Ronny und Daniel Kretzschmar beteiligt.“

Was der heimische Verein in einer alten Bauernscheune geschaffen hat, kann sich sehen lassen. Einst vom einem Landwirt, danach vom Gemeindebauhof genutzt, präsentiert sie sich seit wenigen Tagen als aufgepepptes Domizil der Feuerwehr. Schulungsraum, Büro, Küche und Sanitäranlagen stehen zur Verfügung. Sie können auch von anderen Vereinen genutzt werden, betont Ronny Herrmann. Die Freiwillige Feuerwehr und ihr Verein, der Lupinenverein, die Volkssolidarität und der Gartenverein „Schrammsteinblick“ werden davon Gebrauch machen.

Der 38-jährige Baufacharbeiter Herrmann – Familienvater zweier Kinder und seit 1984 in Kleinhennersdorf zu Hause – stellt seinen Verein vor: „Wir haben 52 Mitglieder, darunter 13 Frauen.“ Ältester sei mit 93 Jahren der Ex-Wehrleiter Heinz Viehrig. Tom Schneider ist mit 22 Lenzen der Jüngste. 15 Menschen sind in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, drei davon sind Frauen.

Maurer, Trockenbauer, Elektriker, Maler, Fliesenleger und Sanitärinstallateure haben dafür gesorgt, dass die Räumlichkeiten zur Vereinsarbeit passen. Stühle, Tische, Schränke und Lampen gehören zum Inventar. Die gelben Wände wirken freundlich. Eine Fußbodenheizung gehört ebenfalls zum neuen Domizil. Vereinsmitglied Hellmig hat Fliesen und deren Einbau gesponsert.

„Jetzt gibt es in der benachbarten Feuerwehrhalle viel zu tun“, blickt Ronny Herrmann voraus. Denn 2016 soll die Wehr ein neues Löschfahrzeug bekommen. Vorher stehen noch Arbeiten an der Decke an und auch ein neues Rollo soll eingebaut werden. „30.000 Euro für das Baumaterial hat die Gemeinde Gohrisch zur Verfügung gestellt“, sagt Lothar Socha, der die Verbindung zwischen Ortschaftsrat und Gemeindeverwaltung hält. „Was Ronny Herrmann mit seinen ehrenamtlichen Helfern geleistet hat, verdient hohe Anerkennung und Respekt“, unterstreicht Bürgermeister Heiko Eggert.

Ein ausgedientes Gerätehäuschen in der Kleinhennersdorfer Ortsmitte direkt an der Hauptstraße soll zu einem kleinen Feuerwehrmuseum umfunktioniert werden. Lothar Socha erzählt: „Alte Geräte, Uniformen, Helme und Spritzen, aber auch Bilder werden ihren Platz finden.“