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Feuerwehraktion vor der Kita

Oft behindern Eltern die Zufahrt für die Rettungskräfte. Eine ungewöhnliche Aktion macht in Pulsnitz auf die Gefahren aufmerksam.

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© Reiner Hanke

Pulsnitz. Die Feuerwehr rückte am Dienstagmorgen zur Awo-Kindertagesstätte Wichtelburg auf dem Polzenberg in Pulsnitz aus. Zum Glück nicht wegen einer Notsituation. Aber eine Aktion aus der Not geboren, war es schon. An der Wichtelburg geht es gerade am Morgen manchmal eng zu, wenn die Eltern vorfahren, um die Kinder in die Kita zu bringen. Die Eile ist oftmals groß, vielleicht manchmal auch die Bequemlichkeit und Parkraum knapp. Zum Ärger der Feuerwehrleute wird dann auch die Feuerwehrzufahrt behindert und der Stellplatz für die Fahrzeuge der Wehr zugeparkt. Am meisten regt Uwe Nücklich vom Bauamt auf, wenn Eltern genau unter dem Halteverbotsschild für den Feuerwehrstellplatz parken. Wenn die Feuerwehrleute im Ernstfall nicht ans Gebäude rankommen, könnten die Folgen furchtbar sein. Früh und zu den Stoßzeiten am Nachmittag bestehe die Gefahr.

Bisher waren Kontrollen und Initiativen zur Aufklärung und Information durch die Awo, das Ordnungsamt und die Polizei ohne den erhofften Erfolg. Deshalb starteten Stadt, Kitaleitung und Feuerwehr jetzt diese ungewöhnliche Aktion, um den Verkehrssündern klarzumachen, in welche Gefahr sie ihre Kinder möglicherweise durch gedankenloses Parken bringen. Den Kameraden und der Stadt ging es auch darum für ein Umdenken und Einsicht zu werben und zu zeigen, wie viel Platz so ein Einsatzfahrzeug benötigt. Die Präsenz zeigte Wirkung. Etliche Autofahrer staunten nicht schlecht und machten wieder kehrt mit dem Pkw beim Anblick der Feuerwehr, um dann zu Fuß mit den Kindern an der Hand zur Kita zu laufen. Es dominierten Verständnis und Einsicht. Kitaleiterin Jana Bretschneider hofft nun auch, dass die Aktion eine nachhaltige Wirkung zeigt und morgen nicht schon wieder alles vergessen ist. Es gehe schließlich um die Sicherheit der Kinder. Im Ernstfall stehe hier im Übrigen nicht nur ein Feuerwehrauto, sondern ein ganzer Löschzug. „Können Sie sich vorstellen wie das Verkehrschaos erst aussieht, wenn erschreckte und panische Eltern auf einen anrückenden Feuerwehrzug treffen?“, gibt die Stadt den Eltern zu bedenken. Auf Handzetteln erläutern Stadt, Kita und Feuerwehr die Situation.

Die Stadt empfiehlt den Eltern außerdem, die Parkplätze an der Hempelstraße oder an der Wittgensteiner Straße zu nutzen und ein paar Schritte zu laufen: „Für ein wenig frische Luft und Bewegung für sich und Ihre Kinder.“ Vielleicht werde es ja Einwände geben, vermuten die Beteiligen. Sie wissen um die morgendliche Hektik, aber die Sicherheit der Kinder auf der anderen Seite: „Was ist Ihnen mehr wert?“, lautet die Frage. Um die Situation zu verbessern ist auch geplant, die verkehrsberuhigte Zone auf dem Polzenberg auszuweiten.