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Flüchtling stürzt aus Fenster

Im früheren Brandhaus auf der Meißner Rauhentalstraße hat es erneut einen dramatischen Zwischenfall gegeben.

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© SZ-Archiv

Meißen. Auf einer rechtsextremen Facebookseite ist am Donnerstagabend ein Foto aufgetaucht, welches einen auf dem Bürgersteig liegenden Flüchtling vor der Asylunterkunft Rauhentalstraße 14 zeigt. Der Mann ist offenbar schwer verletzt und bewusstlos. Eine Anfrage zu den Hintergründen des Vorfalls hat die Polizei erhalten.

Das Haus Rauhentalstraße 14 geriet 2015 in die Schlagzeilen. Zwei in der Nachbarschaft wohnende Männer hatte Ende Juni die künftige Asylunterkunft in Brand gesetzt. Die beiden Meißner sind mittlerweile zu Haftstrafen verurteilt.

Die rechtsextreme Facebookseite, auf welcher das aktuelle Foto steht, wird betrieben von der „Meißner Wellenlänge“. Als Zeichen verwendet die Gruppe den griechischen Buchstaben Lambda, das physikalische Symbol eben für Wellenlänge. Das Lambda als Zeichen teilt die Meißner Wellenlänge mit der rechtsextremen Identitären Bewegung. Einige Landesämter schauten sich die Identitären inzwischen genauer an, sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen Ende Mai der Rheinischen Post. Die rechtsradikale Bewegung gehe von der Existenz im Internet zu Aktionen im realen Leben über.

Die menschenverachtenden Ansichten der Identitären werden auch an den Kommentaren unter dem Bild des verunglückten Flüchtlings deutlich. So fragt Willy Rüger aus Coswig: „Ist der Fußweg beschädigt?“. Rosi Porber aus Meißen schreibt: „Dafür gibt’s die Goldmedaille. Ein glänzender Absprung.“

SZ-Informationen zufolge ist mittlerweile auch das Bündnis für ein Buntes Meißen aktiv geworden. Eines der Mitglieder kümmert sich um den verunglückten Flüchtling, der in einem Krankenhaus liegt. (SZ/pa)