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Flughafen-Tower bald ohne Lotsen

Die Flugsicherung zieht in den nächsten Jahren ihre Mitarbeiter ab. Starts und Landungen werden nur noch mit einer Kamera überwacht.

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© DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Von Sandro Rahrisch

Zwar freut sich die Dresdner Flughafengesellschaft über steigende Passagierzahlen. Das reicht aber offenbar nicht, um den Tower in Klotzsche wirtschaftlich betreiben zu können. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) will deshalb alle Lotsen abziehen und den Tower in den kommenden Jahren schließen.

Starts, Landungen und die rollenden Flugzeuge am Boden werden in Zukunft aus Leipzig fernüberwacht, so der Plan. Damit die Lotsen sehen, was in Dresden vor sich geht, werden hinter den Fenstern der Towerkanzel Kameras installiert. Das klassische Fernglas wird durch eine 360-Grad-Schwenk-Neige-Zoom-Kamera ersetzt. In Saarbrücken wird das bereits getestet. Der Flugverkehr dort wird schon von Leipzig aus beobachtet. „Wenn alles gut läuft, wird das System Ende dieses Jahres in Saarbrücken in den Regelbetrieb überführt“, sagt DFS-Sprecher Stefan Jaekel. Als Nächstes wäre dann Erfurt an der Reihe, gefolgt von Dresden. Frühestens 2021 soll es in der sächsischen Landeshauptstadt so weit sein.

Der Dresdner Airport zählte im vergangenen Jahr gut 29 200 Starts und Landungen. Zum Vergleich: In Leipzig waren es insgesamt rund 69 800 Flugbewegungen – Frachtverkehr und Ferienfliegern sei dank. Damit gehört der Dresdner Flughafen zu den kleinsten in Deutschland.

Der sieben Millionen Euro teure Tower wurde erst im Jahr 2005 eröffnet. Er soll vorerst im Besitz der Flugsicherung bleiben. Ein österreichisches Hightech-Unternehmen hatte bereits vor einigen Jahren eine Rundum-Kamera auf dem Dresdner Flughafen getestet.