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Forschungspreis für Zittauer Wissenschaftlerin

Marlieb Dedek untersuchte den Rückgang der Ackerwildkräuter. Ihre Erkenntnisse sind preiswürdig.

Von Sebastian Beutler
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Marlieb Dedek.
Marlieb Dedek. © privat

Von Hause aus Zahnarzthelferin sattelte Marlieb Dedek nach der Familienpause noch einmal um und studierte Ökologie und Umweltschutz an der Hochschule in Zittau. Das dreijährige Bachelor-Studium schloss die heute 46-Jährige mit einer Arbeit über die Veränderungen bei den Ackerwildkräutern in der Oberlausitz seit den 1960er Jahren vor knapp drei Jahren ab. Die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz sieht in dieser Arbeit eine „hohe Relevanz für die Forschung und die Naturschutzpraxis in der Oberlausitz“ und wird Marlieb Dedek auf ihrer Jahrestagung Ende März mit dem erstmals vergebenen Förderpreis auszeichnen. Er wird in Kooperation mit dem Görlitzer Senckenberg Museum für Naturkunde verliehen und soll hervorragende Leistungen junger Wissenschaftler und ehrenamtlich tätiger Forscher der Oberlausitz alle zwei Jahre würdigen. Er ist das Pendant zum Hermann-Knothe-Preis, den die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften seit einigen Jahren für Beiträge über die Geschichte der Region verleiht.

Marlieb Dedek zeigt in ihrer Arbeit auf, wie drastisch die Vielfalt der Ackerwildkräuter in der Oberlausitz zurückgegangen ist. Das hat Folgen, beispielsweise auf die Insektenvielfalt; die Tiere profitieren von den Blüten der Kräuter. Oder auch auf die Bodenbeschaffenheit, lockern die Kräuter doch den Boden und schützen auch dessen oberste Schicht. Gründe für den Rückgang der Kräutervielfalt sind Frau Dedek zufolge die Intensivierung der Landwirtschaft, die Verwendung von Pflanzengiften wie Unkrautvernichtungsmitteln und auch Entwässerungsmaßnahmen.

Auf ihr Thema aufmerksam geworden war Marlieb Dedek bei ihrem Praxissemester, das sie im Görlitzer Senckenberg Museum für Naturkunde bei Prof. Dr. Karsten Wesche absolvierte. Im Moment setzt Frau Dedek, die zusammen mit ihrer Familie in Görlitz lebt, ihr Master-Studium an der Hochschule in Zittau fort. Zugleich kümmert sie sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin um ein EU-Projekt am Institut für Torf- und Naturstoffforschung in Zittau. Dabei geht es um Fragen der nachhaltigen Bodennutzung. Die EU fördert dieses Projekt seit 2016 mit über 600.000 Euro.

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