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Fortschritt klotzt bei Bauvorhaben

Die Genossenschaft investiert in diesem Jahr 4,6 Millionen Euro. Die Aussichten sind gut. Döbeln ist eine „Versteckte Perle“.

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© André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. In diesem Jahr investiert die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt so viel Geld wie lange nicht. Rund 4,6 Millionen Euro werden in Sanierung und Modernisierung des bestehenden und künftigen Wohnungsbestandes gesteckt. Das größte Bauvorhaben beginnt offiziell am Freitag. Die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt lässt die ehemalige Leninschule in Döbeln Ost umbauen. 24 seniorengerechte Wohnungen sollen im „WGF-Wohnpark“ bis Oktober kommenden Jahres entstehen.

Hochwertigeren Wohnraum kann die Genossenschaft bisher nur in begrenztem Umfang anbieten. Der Bedarf ist aber da – schon vor Baubeginn gibt es eine Liste mit Interessenten für diese Wohnung. Und bei der Wohnanlage in Döbeln Ost wird es die Genossenschaft auch nicht belassen. In Döbeln Nord im Wohngebiet Sonnenterrassen will Fortschritt sechs komfortable Wohnhäuser mit jeweils vier Wohnungen bauen. Nicht in diesem Jahr, aber vielleicht ab nächstem Jahr, wenn genügend Leute Interessenten auf der Liste stehen, sagte WG-Vorstand Stefan Viehrig. Noch 2016 sollen allerdings die Erschließungsarbeiten beginnen.

Die Genossenschaft rechnet sich gute Chancen für die Zukunft aus. Nach einer Studie gehört Döbeln zu den Städten über 20 000 Einwohner in Sachsen, wo der Bevölkerungsrückgang durch Zuwanderung aus dem Umland moderat ausfällt. In der Studie werden diese Städte die „Versteckten Perlen“ genannt.

Kaufhalle wird Verwaltungssitz

Drittes großes Vorhaben der Wohnungsgenossenschaft ist der Umbau der ehemaligen Kaufhalle in Döbeln Ost II zum neuen Verwaltungssitz. Wichtigstes Ziel sei es vor allem, den Mietern den barrierefreien Zugang zu ermöglichen, so Viehrig. Das ist im bisherigen Verwaltungssitz nicht der Fall. Durch den Auszug könnten dort weitere Wohnungen entstehen. In diesem Jahr werden die Planungen für das Vorhaben erfolgen, Baubeginn ist eventuell im kommenden Jahr „Wenn das Vorhaben in Döbeln Ost auf der Ziellinie ist“, so Viehrig.

Der Vertreterversammlung der Genossenschaft hatte der Vorstand eine recht ordentliche Bilanz für 2015 präsentiert. Stefan Viehrig bezeichnete es als das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Genossenschaft. Der Lehrstand konnte wieder gesenkt werden und liegt bei nur rund 2,7 Prozent. Mietschulden gibt es kaum noch – die Quote liegt bei 0,2 Prozent. Rund drei Millionen Euro waren in den Wohnungsbestand gesteckt worden. Unter anderem die energetische Sanierung des Wohnblocks Käthe-Kollwitz-Straße 23-27 und in den Einbau neuer Heizungen in anderen Häusern brachte zum Teil erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten. In allen Wohngebieten waren zudem Stellplätze und Müllplätze modernisiert und ausgebaut worden. Bei der Gestaltung des Umfeldes packten die Genossenschaftsmitglieder bei Arbeitseinsätzen selbst mit an. Auch die Freizeit verbringen immer mehr Mieter miteinander. Die Genossenschaft hat 25 Freizeitgruppen mit 500 Mitgliedern.

Die Vertreterversammlung hat vier Mitglieder des Aufsichtsrates wiedergewählt. Petra Boitz, Margret Liebsch, Siegmar Schnabel und Werner Kühne hatten sich erneut der Wahl gestellt.