Am Freitag sind die ersten 130 Flüchtlinge in der hektisch eingerichteten Notunterkunft in Kamenz eingetroffen. Bis zum Sommer soll deren Zahl auf 200 steigen. Die meisten Asylbewerber sind Kosovaren, denen keine Chancen auf Bleiberecht eingeräumt werden. Zeitgleich protestierten etwa 200 Menschen gegen die gegenwärtige Asylpraxis in Sachsen.

Die Bilder von der Ankunft der Flüchtlinge

Ab März werden in Bautzen in einer ehemaligen Berufsschule rund 60 Plätze für Flüchtlinge eingerichtet. Hoyerswerda funktioniert eine Sporthalle zur Notunterkunft mit 70 Plätzen um. Außerdem wird die bestehende Flüchtlingsunterkunft in einer Turnhalle in Großröhrsdorf von 50 auf 70 Plätze aufgestockt. In Neukirch plant der Landkreis Bautzen 90 Plätze für Asylbewerber. Ursprünglich sollten es 140 Plätze sein. Dagegen hat sich das Dorf gewehrt.

Seit Jahresbeginn hat der Freistaat mehr als 2 600 Flüchtlinge aufgenommen. Die Situation ist regional aber sehr unterschiedlich: So muss  Dresden derzeit nicht auf Notunterkünfte zurückgreifen, Flüchtlinge können bis Ende März in den vorhandenen Einrichtungen untergebracht werden. Erst wenn die Zahlen danach weiter steigen, müssten eventuell zusätzliche Unterkünfte gefunden werden.

In Meißen leben seit Freitag 106 Asylbewerber in einem provisorischen Notquartier. Das vierstöckige Bürohaus war in nur zwei Tagen für die Flüchtlinge hergerichtet worden. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mietet ein Hotel in Freital zur Unterbringung von Flüchtlingen an. Bis zu 200 Asylbewerber sollen dort unterkommen. (SZ/rah)